«Unverhältnismässig»: UBS-Chef übt Kritik an Regulierungsplänen

Die Pläne zur Verschärfung der Bankenregulierung würde die UBS schwer treffen. Insgesamt müsste die Grossbank rund 42 Milliarden Dollar zusätzliches CET1-Kapital vorhalten, rechnet CEO Sergio Ermotti am Mittwoch bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen vor. Das reflektiere und anerkenne in keiner Weise die Finanzstärke der Bank und sei grob unverhältnismässig.

Ermotti hat die Pläne der Bundesregierung zur Regulierung systemrelevanter Banken mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Sie würden in keinster Weise den internationalen Standards entsprechen, oder die Finanzstärke der UBS anerkennen. Insbesondere die Eigenmittelkapitalunterlegung der ausländischen Tochtergesellschaften schiesse deutlich über das Ziel hinaus.

Stellungnahme wird derzeit finalisiert

«Es ist unsere Aufgabe, unseren Beitrag zur Diskussion zu liefern», sagte Ermotti an einem Analysten-Call am Mittwoch. «Wir bereiten derzeit unsere Stellungnahme im Rahmen der Vernehmlassung vor und werden sie zu gegebener Zeit in Teilen auch publizieren und der Öffentlichkeit erläutern.»

«Wir sind wegen und nicht trotz unseres globalen Fussabdrucks stark», betonte Ermotti. «Wir werden uns aktiv an der Debatte über die künftigen regulatorischen Anforderungen in der Schweiz beteiligen.»

Auf die Summe von 42 Milliarden Dollar zusätzliches Eigenkapital kommt die UBS durch verschiedene Positionen. Dabei würde der Faktor der 100-Prozent-Unterlegung der ausländischen Tochtergesellschaften mit rund 24 Milliarden zu Buche schlagen. Die Integration der Credit Suisse habe bereits, wie kommuniziert, zu zusätzlichen Kapitalanforderungen von rund 18 Milliarden geführt, um die bestehenden Vorschriften zu erfüllen.

UBS CET1 Peers h1 25 s

(Grafik: UBS)

Wenn die derzeitigen Pläne umgesetzt würden, müsste die UBS eine de facto CET1-Quote von rund 19 Prozent erfüllen, nach Abzügen für aktivierte Software, latente Steuerguthaben (DTA) und aufsichtsrechtliche Wertberichtigungen (PVA) von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von noch rund 17 Prozent. Das wären deutlich höhere Anforderung als sie andere globale systemrelevante Banken erfüllen müssten. Die Peer-Durchschnittsquote liege bei 10,9 Prozent.

Die vorgeschlagenen Regeln würden nicht den internationalen Standards entsprechen und seien an diese nicht angeglichen.

Man habe nicht vor, das Geschäft mit Blick auf die mögliche künftige neue Regulierung anzupassen und im bestimmten Bereichen zurückzufahen, betonte der UBS-Chef.