Johann Gevers steht als Stiftungspräsident von Tezos bereits arg unter Beschuss. Doch es kommt noch schlimmer: Sein Fintech Monetas ist in akuten Geldnöten. Bereits hat er alle Angestellten entlassen.

Monetas bezeichnet sich als die am weitesten entwickelte Transaktions-Plattform der Welt. Der Zweck des im Zuger «Crypto Valley» ansässigen Fintechs ist, über eine Smartphone-App Menschen Zugang zu Bankdienstleistungen zur verschaffen. 

Dieses Ziel ist nun ernsthaft in Frage gestellt. Monetas ist in akuten Geldschwierigkeiten, wie Johann Gevers, Gründer und CEO von Monetas, vergangene Woche in einem finews.ch vorliegenden Brief an Investoren schrieb: «Es ist sehr enttäuschend, dass uns die Mittel fehlen, um interessante Geschäftsmöglichkeiten nun auszuschöpfen.»

Monatas Brief kl

Gevers musste bereits die meisten seiner Angestellten entlassen. Er beschäftigt nur noch ein Kernteam, das für Monetas noch auf Auftragsbasis arbeitet. Gevers ist eine der Lichtgestalten des mit viel Selbstpromotion entstandenen «Crypto Valley» in Zug.

Unter Beschuss

Doch der Südafrikaner steht derzeit unter Beschuss. Die Gründer des Blockchain-Unternehmens Tezos, das Ehepaar Anthony und Kathleen Breitman, beschuldigen ihn, ihr Projekt zu bremsen. Auch habe Gevers sich eine hohe Provision aus dem Tezos-ICO auszahlen wollen.

Das «Initial Coin Offering» von Tezos hat im vergangenen Juli die Rekordsumme von 232 Millionen Dollar eingespielt. Das ICO wurde über eine eigens dafür gegründete Stiftung abgewickelt, deren Präsident Gevers ist.

Kein Interessenskonflikt

Der Monetas-Chef hatte angegeben, selber beträchtliche Mittel in Tezos investiert zu haben, auch das Gründungskapital für die Tezos-Stiftung von 50'000 Franken habe er vorgeschossen, sagte er auch gegenüber finews.ch.

Ein Interessenkonflikt zwischen Monetas und Tezos bestehe aber nicht, so Gevers nun gegenüber der Nachrichten-Webseite «Swissinfo». Das fehlende Geld für Monetas hat nun verschiedene potenzielle Geschäftspartner zum Rückzug bewogen. In Südafrika muss Gevers nach neuen Partnern suchen. In Tunesien kam ein Projekt mit der Postgesellschaft ebenfalls zum Stillstand.

Aktionäre vertröstet

Das Geschäftsmodell von Monetas hat sich ebenfalls gewandelt. Bestand der Plan für eine Einnahmequelle ursprünglich darin, technische Applikationen zu bauen und zu verkaufen, verlegte sich das Fintech bald auf Beratungen.

Gevers hatte ursprünglich erste Einnahmen für das dritten Quartal 2017 in Aussicht gestellt. Nun hat er eine Aktionärsversammlung auf kommendes Jahr verschoben. «Es war eine harte Reise, insbesondere im vergangenen Jahr. Ich werde nicht aufgeben, bis wir Erfolg haben», schreibt Gevers an seine Investoren.

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