Das Zuger Fintech-Startup Monetas ist bankrott. Während sich dies bereits im Oktober abgezeichnet hatte, stellte Gründer und CEO Johann Gevers die Situation vor Kurzem noch anders dar.

Monetas, das von Johann Gevers gegründete Startup für Bezahllösungen, ist bankrott. Ein Zuger Gericht hat das Unternehmen in Liquidation geschickt, wie dem Schweizerischen Handelsamtsblatt zu entnehmen ist.

Die Pleite hatte erwartet werden können. Im Oktober hatte CEO Gevers seine Investoren darüber orientiert, dass er die laufenden Projekte aufgrund von Geldmangel gestoppt hat und alle Mitarbeiter entlassen musste. Nur einige wenige Vertragspartner waren bei Monetas verblieben.

Der erste Kunde soll bezahlt haben

Ende November verschickte Gevers einen der Nachrichtenseite «Swissinfo» vorliegenden weiteren Brief an die Investoren, in dem er die Situation in einem weit besseren Licht darstellte. Es sei ein erster Vertrag mit einem kommerziellen Kunden unter Dach und Fach, und das Team sei nun daran, die Lösung für diesen Kunden auszuarbeiten. Es sei sogar eine erste Zahlung erfolgt.

Gevers kommentierte den Gerichtsentscheid zur Liquidation von Monetas nicht. Der Südafrikaner hatte das Startup im Jahr 2012 in Kanada gegründet und ein Jahr später nach Zug transferiert. Das Ziel von Monetas ist, Bezahllösungen in Ländern anzubieten, in welchen die Bevölkerung kaum Zugang zu Finanzdienstleistern hat. Für dieses Vorhaben hatte Gevers viel Lob und Unterstützung erhalten. Auch Finanzminister Ueli Maurer war bei Monetas zu Besuch.

Interessen auf Tezos gerichtet

Im Zuger «Crypovalley» haben hingegen schon bereits im vergangenen Frühling Gerüchte die Runde gemacht, dass die Kassen von Monetas leer seien und Gevers nicht im Stande sei, neue Investoren an Bord zu holen.

Für das Blockchain-Startup Tezos des Ehepaars Arthur und Kathleen Breitman gelang es Gevers hingegen, eine Reihe von potenten Investoren zu interessieren. Die Breitmans hatten ihn zum Präsidenten ihrer in Zug ansässigen Tezos-Stiftung gemacht, welche über einen sogenannten Initial Coin Offering (ICO) Kapital sammeln sollte. Der ICO war im vergangenen Juli mit eingenommenen 232 Millionen Dollar ein Rekord – und Gevers gehörte auch zu den Investoren.

Inzwischen haben sich die Breitman mit Gevers wegen Missmanagement und Bonuszahlungen überworfen. Doch der Südafrikaner ist weiterhin Präsident der Tezos-Stiftung. Eine interne Untersuchung soll Klarheit über die Vorgänge schaffen. Wie «Swissinfo» kürzlich schrieb, werde diese Untersuchung Gevers wohl reinwaschen. Er selber hatte kürzlich gegenüber finews.ch gesagt, «Wahrheit, Gerechtigkeit und Integrität werden gewinnen».

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