Das Edelmetall und die Schweizer Währung gelten beide als sicherer Hafen im Fall einer Krise. Doch Gold hat gegenüber dem Franken einen entscheidenden Vorteil.

Es ist kein Zufall, dass wirtschaftliche Unsicherheit im Ausland den Kurs des Schweizer Frankens tendenziell nach oben drückt. Die Stabilität der Politik und die geringe Inflation machen ihn als Fluchtwährung attraktiv. 

Eine ähnliche Funktion erfüllt Gold. Wobei das Horten des Edelmetalls für manchen zur Glaubensfrage wird. Diese «Goldkäfer» sind nicht allen geheuer, wie die Zeitschrift «The Economist» (bezahlpflichtig) in einer Kolumne schreibt. 

«Leidenschaftliche Goldkäfer scheinen viel über Feuerwaffen, die besten Orte für Zugang zu Trinkwasser und das Haltbarmachen von Lebensmitteln zu wissen», heisst es dort. 

Der entscheidende Vorteil

Trotzdem hat das Edelmetall einen entscheidenden Vorteil gegenüber den klassischen Fluchtwährungen wie dem japanischen Yen oder eben dem Franken: Es wird nicht von Zentralbankern manipuliert.

Wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat, versuchen die Währungshüter der Popularität ihrer Devisen mit Negativzinsen und dem Drucken von Geld entgegenzuwirken. Während Gold also keine Rendite abwirft, kann sie beim Franken je nach dem sogar negativ sein. 

Damit fällt ein entscheidender Nachteil weg, solange die Zinsen tief bleiben – was in absehbarer Zukunft der Fall sein dürfte, wie auch finews.ch schon geschrieben hat. Zudem findet man sich als Goldkäufer nicht nur in der Gesellschaft von Verschwörungstheoretikern: Letztes Jahr kauften die Zentralbanken der Welt so viel Gold wie seit dem Ende der Anknüpfung des US-Dollars an das Edelmetall nicht mehr, schreibt «The Economist».