Seine Voraussage der Finanzkrise hat Steve Eisman berühmt gemacht und sein Leben verändert, wie er im Gespräch mit finews.ch sagt. Nun versucht der Hedgefonds-Manager, sein Gewerbe umzukrempeln.

Steve Eisman überlegt nicht lange. «Eine neue Finanzkrise ist momentan nicht am Horizont», sagt der Hedgefonds-Manager im Gespräch mit finews.ch. Seine Prognosen haben im Vergleich zu denen anderer Auguren Gewicht, denn Eisman gehört zum Kreis derer, die die Finanzkrise vorhergesehen haben.

Der Amerikaner liefert Gründe für seine Gewissheit. Sicher werde es wieder zu Investment-Blasen kommen, sagt er. Doch die Banken seien nicht mehr in dem Ausmass exponiert, wie es für eine systemische Krise Voraussetzung wäre.

Vorteile der Berühmtheit

Den Guru-Status hat Eisman spätestens, seitdem ihn der Autor Michael Lewis zu einem der Protagonisten des Buchs «The Big Short» machte. In der Filmversion hiess er dann Mark Baum und wurde von Steve Carrell gespielt.

«Der Vorteil daran, in bestimmten Kreisen berühmt zu sein, ist, dass ich jetzt den Leuten, die ich bewundere, schreiben kann und tatsächlich eine Antwort bekomme», beschreibt der 56-Jährige die Veränderungen durch die Publikation des Buchs. «So bin ich zum Beispiel in Kontakt mit Richard Posner und Joseph Stiglitz gekommen.»

Freude am Gewinnen

Dass sich Eisman mit diesen intellektuellen Schwergewichten – Posner gehört zu den berühmtesten Juristen der USA, Stiglitz erhielt einen Nobelpreis in Ökonomie – auf Augenhöhe unterhalten kann, erlaubt einen Rückschluss auf seine eigenen analytischen Fähigkeiten. Er hat jedes von Posners über vierzig Büchern gelesen und ist stolz darauf, bei einem davon in den Danksagungen vorzukommen.

Zu dieser Eigenschaft gesellt sich bei Eisman eine offensichtliche Freude daran, recht zu haben. Richtiggehend «zappelig» sei er gewesen, als jüngst eine Aktie um 12 Prozent abstürzte, die er leerverkauft hat.

Kompetitiv betätigt er sich auch in der Freizeit. Wöchentlich spielt er Squash – seit 25 Jahren mit dem gleichen Freund – und er boxt.

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