In der Schweizer Chefetage des Beratungsunternehmens ist es zu einem Generationenwechsel gekommen. Nun steht ein erfahrener Ansprechpartner der Finanzindustrie vor dem nächsten Karriereschritt. 

Noch vor einem guten Jahr stellte Matthias Naumann den viel beachteten Wealth Report der Boston Consulting Group vor. Letzten Monat fehlte der erfahrene Berater bei der Präsentation; diese wurde von Daniel Kessler, Schweiz-Chef des Beratungsunternehmens und Anna Zakrzewski, der weltweiten Leiterin für die Beratung von Vermögensverwaltern, durchgeführt.

Tatsächlich wurde Naumann (Bild unten) schon im März aus dem Handelsregistereintrag von BCG gestrichen. Seit diesem Monat ist er dort nicht länger als Partner beteiligt, sondern amtet als «Senior Advisor», wie sein Linkedin-Profil zeigt. 

Nur noch im Mandatsverhältnis

In dieser Funktion wird er zwar weiterhin als Berater beigezogen, allerdings lediglich im Mandatsverhältnis. Zwar ist dazu noch nichts bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass dem Unternehmensberater in der Schweizer Wirtschaft verschiedene Optionen offen stehen. 

Naumann

(Bild: Youtube, 2011)

Dabei dürfte ihm auch das Netzwerk helfen, welches er seit 1996 bei der amerikanischen Firma aufgebaut hat. Zwar spricht man bei Beratungsunternehmen wie BCG oder deren wichtigster Konkurrentin McKinsey nicht über Kunden. Naumann, der zudem über einen Abschluss der Universität St. Gallen verfügt, ist in der Finanzbranche aber bekannt, wie sich in Gesprächen zeigte. 

So hatte er zum Beispiel das Mandat, den Swiss Entrepreneurs Fund zu strukturieren. Bei diesem Vehikel spannen die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse, ebenso wie andere gewichtige Schweizer Unternehmen, unter der Ägide des Bundes zusammen. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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