Die Coronakrise führt beim Zürcher Mikrofinanz- und Impact-Investor Responsability zu Projektverschiebungen. Das Unternehmen bestätigt Recherchen von finews.ch: Nun werden Stellen abgebaut.

Das auf Mikrokredite spezialisierte Zürcher Fondshaus Responsability muss Stellen abbauen. Betroffen sind zehn Mitarbeiter in Zürich und an anderen Standorten in Europa, wie das Unternehmen am Donnerstag entsprechende Recherchen von finews.ch bestätigte. Die betroffenen Mitarbeiter wurden diese Woche über den Abbau und die Sparmassnahmen informiert.

Grund für die Massnahme ist die Coronakrise. Gemäss einer Sprecherin führen die Auswirkungen des Lockdowns zu einer Reihe von Verschiebungen von Investitionsprojekten. Diese würden sich im laufenden Geschäftsjahr in einem Ergebnisrückgang manifestieren. Responsability habe darum im Einklang mit den Interessen der verbleibenden Mitarbeiter, Investoren und Aktionäre den Abbau beschlossen.

Starker Neugeldzuwachs in 2019

Responsability hat in den vergangenen zwei Jahren im Zuge einer Neuausrichtung verschiedentlich Sparmassnahmen ergriffen. So hat der Asset Manager, wie von finews.ch berichtet, das europäische Vertriebsteam deutlich verkleinert und vergangenes Jahr die Luxemburger Niederlassung geschlossen. Das dort angesiedelte Fondsmanagement wurde an die Grossbank Credit Suisse ausgelagert.

Responsability zog vergangenes Jahr rund eine halbe Milliarde Dollar Neugelder an und steigerte die verwalteten Vermögen auf 3,5 Milliarden Dollar. Auch 2020 sei das Interesse von Investoren hoch, heisst es.

Komplexes Geschäft

Doch Mikrofinanz ist ein komplexes Geschäft. Mit weltweit über 240 Mitarbeitern hinkt Responsability punkto Kosten-Ertrags-Verhältnis gewöhnlichen Asset Managern deutlich hinterher. Es gehört zu einer der Prioritäten von CEO Rochus Mommartz, die Effizienz im Unternehmen zu erhöhen. Einerseits, um die Renditen der Fonds zu verbessern, anderseits, um die Aktionäre zufrieden zu stellen.

Vergangenes Jahr kaufte der australische Pensionsfonds Christian Super 5 Prozent der Responsability-Aktien. Grossaktionär in der Schweiz ist die Basler Privatbank Baumann & Cie, weitere Anteile halten die Genossenschafts-Bankengruppe Raiffeisen, der Rückversicherer Swiss Re und das Investmenthaus Vontobel. Das Responsability-Management und Mitarbeiter halten 14 Prozent der Aktien.

Wie die Responsability-Sprecherin weiter ausführte, blieb der Impact Investor in der Corona-Pandemie keineswegs untätig. Es würden nun zwei Initiativen lanciert, um von der Krise betroffene KMU in Schwellenländern mit Notkrediten zu unterstützen. Gelder dafür seien einerseits von Investoren und Bankpartnern gekommen sowie von Industriepartnern im Bereich der Erneuerbaren Energien.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.92%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.03%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.95%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel