Manchmal ist es nicht schön, der grösste Pensionsfonds der Welt zu sein. Wenn die Märkte gegen einen laufen, ist man auch beim Verlust einsame Spitze.

Der staatliche Pensionsfonds Norwegens hat im ersten Halbjahr aufgrund der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten kräftige Verluste einstecken müssen. Die Rendite des Government Pension Fund Global (GPFG) lag nach Angaben vom Mittwoch bei minus 14 Prozent. Das entspricht einem Verlust von 1,68 Billionen Kronen – umgerechnet sind das rund 164,6 Milliarden Franken.

Positiv wirkten sich dagegen die höheren Öl- und Gaspreise aus, die den Fonds speisen. Im Halbjahr flossen dem Fonds Mittel im Volumen von 4,01 Billionen Kronen zu (393,2 Milliarden Franken). Per Ende Juni hatte der Fonds einen Gesamtwert von rund 11,7 Billionen Kronen oder 1,15 Billionen Franken. Das sind rund 5,5 Prozent weniger als Ende Jahr.

Mehr verloren als die SNB

Um die Zahlen in Relation zu einer Schweizer Grösse zu stellen, auch wenn diese natürlich nicht direkt vergleichbar ist: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einer Bilanzsumme von rund 990 Milliarden Franken hat im ersten Semester einen Verlust von 94 Milliarden Franken verbucht.

Der staatliche Ölfonds, in den seit 1990 die direkten Einnahmen aus der Erdölförderung fliessen, wird von der Norges Bank Investment Management (NBIM) verwaltet. Für die Verluste sorgten vor allem die Turbulenzen an den Aktienmärkten. Besonders Aktien von Technologie-Konzernen wie Meta, Amazon, Apple und Microsoft schlugen negativ zu Buche. «Der Markt ist von steigenden Zinsen, hoher Inflation und dem Krieg in Europa geprägt gewesen», sagte Fonds-Chef Nicolai Tangen laut Mitteilung.

Der Fonds investiert rund 88 Prozent seiner Aktieninvestitionen in Unternehmen aus den westlichen Industrieländern, rund die Hälfte in den USA. Der Anteil Schweizer Aktien-Positionen liegt bei rund 4,7 Prozent.

Dollar und Pfund wirken positiv

Auch die Währungsbewegungen beeinflussten das Ergebnis. Aus den Veränderungen zum Dollar und dem britischen Pfund resultierten positive Effekte, zu Yen, Euro und Schweizer Franken negative.

Am Mittwoch wies der Fonds bereits wieder ein Volumen von 12,3 Billionen Kronen auf. Er dient als Versicherung für künftige Generationen, wenn kein Öl mehr gefördert werden kann. Das Vermögen entspricht in etwa 17‘000 Franken für jede Norwegerin und jeden Norweger.

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