Sein Unternehmen sei nicht nur kompetitiv aufgestellt, sondern habe auch – wie man auf Englisch sagt – «skin in the game», sagt Edi Aumiller von Generali Investments Distribution in der Schweiz im Interview.


Herr Aumiller, mit Generali konkurrieren Sie in der Schweiz gegen global bekannte Asset-Management-Marken: Wie gelingt das?

Die Expertise von Generali im Asset Management erstreckt sich über mehr als 190 Jahre und umfasst verschiedene Assetklassen. Unser Ökosystem an spezialisierten Asset Managern verwaltet mehr als 500 Milliarden Euro in Anlagelösungen im traditionellen wie auch alternativen Bereich.

Jeder Asset Manager hat dabei Autonomie auf der Investitionsseite und kann gleichzeitig von den Kapazitäten der gesamten Generali Gruppe profitieren – auch vom Kapital. Wir sind also nicht nur kompetitiv aufgestellt, sondern haben auch – wie man auf Englisch sagt – «skin in the game».

Der Versicherer Generali als Asset Manager: Was ist die strategische Logik dahinter?

2021 hat die Generali-Gruppe einen strategischen Drei-Jahres-Plan präsentiert, worin die Asset- and Wealth Management-Einheit eine der tragenden Säulen bildet.

Geleitet von CEO Carlo Trabattoni, hat sich unsere Einheit zum Ziel gesetzt, sich als einer der führenden Asset Manager weltweit zu etablieren. Dass wir externen Investoren Zugang zu unseren Asset Management-Lösungen gewähren, ist daher die logische Folge.

Ist es schwierig, als verhältnismässig neuer Player im Markt das richtige Personal zu rekrutieren?

Auch wenn diesbezüglich für neue Player gewisse Schwierigkeiten auftreten könnten, sind wir davon nicht betroffen. Wir haben eine ausserordentlich holistische und kompetitive Produkteplattform. Und das Wachstumspotential ist vielversprechend.

Zudem kennt man sich im Markt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die in unserem Wachstumsplan vorgesehenen Stellen qualitativ bestens bestücken können.

Wie erleben Sie die institutionelle Kundenseite bezüglich Knowhow und Investmentbedürfnisse?

Der institutionelle Markt in der Schweiz ist ein heterogener Markt – auch bezüglich Know-how und Investmentbedürfnisse. In seiner Gesamtheit betrachtet ist er relativ sophistiziert, was sich auch in den Investmentbedürfnissen niederschlägt.

Pensionskassen sind wohl wichtige Kunden. Worin unterscheiden sich diese von anderen institutionellen Kunden bezüglich Anlagebedürfnisse?

Der Anlagehorizont, die Resilienz in ihren Investitionsentscheidungen, und unterschiedliche regulatorische Rahmenbedingungen sind wohl die grossen Faktoren, in denen sich Pensionskassen von anderen Kanälen unterscheiden.

Hinzu kommt, dass Pensionskassen auch der demographischen Entwicklung direkt Sorge tragen müssen. Dies hat selbstverständlich einen Einfluss auf die Anlagebedürfnisse.

Der Schweizer Markt scheint gut gesättigt: Wie differenziert sich Generali von der Konkurrenz?

Der Schweizer Markt ist signifikant, und jeder grosse Asset Manager mit Rang und Namen ist präsent in der Schweiz, ob lokal oder über das Ausland. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir mit unserer Expertise, unserem Verständnis für die Investitionsbedürfnisse, unserer Service-Kultur und der langfristig orientierten Strategie ein absolut schlüssiges Setup haben, um auch in der Schweiz unsere Ziele zu erreichen.

Das Schweizer Asset-Management erlebt gerade die Konsolidierung der zwei bislang grössten Anbieter: Was bedeutet dies für den Standort Schweiz?

Nun, die von ihnen angesprochene Konsolidierung geht über das Asset Management hinaus und wird Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette auf dem Finanzplatz Schweiz haben.

Für den Standort Schweiz ist es eine Herausforderung – und wie bei jeder Herausforderung auch eine Chance. Ich bin gespannt auf die Umsetzung.

Neben Asset Management: Wofür lassen Sie gerne alles stehen und liegen?

Neben der Arbeit und Familie bleibt relativ wenig Zeit übrig. Aber für ein Fussballspiel, ein Konzert, eine Wanderung oder einfach ein kühles Bier mit guten Freunden bin ich immer zu haben.

Mit drei aktiven Kindern, die sowohl leidenschaftlich Ski wie auch Snowboard fahren, ist Wintersport ein grosses Thema. Und im Sommer kann man sich von ihnen auch gut Tennis- und Federbälle um die Ohren fliegen lassen – oder besser gesagt vorführen lassen.


Edi Aumiller ist seit 2022 Head of Sales Switzerland bei Generali Investments Distribution Switzerland. Er startete seine Karriere im Private Banking bei der Credit Suisse und wechselte 2011 zum Asset Manager Franklin Templeton in den Schweizer Vertrieb. Er ist zudem Prüfungsexperte bei der AZEK und Inhaber des CIIA sowie des CIWM.

Dieser Beitrag erscheint in Zusammenarbeit mit der Asset Management Association Switzerland.

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