Preise für Eigentumswohnungen steigen stärker
Insgesamt sind die Preise für Wohneigentum in der Schweiz im zweiten Quartal um um 0,9 Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt habe das Plus 0,6 Prozent betragen, wie das UBS Chief Investment Office GWM am Dienstag in einer Studie schreibt.
Zum Vorjahr hätten sich die Eigenheime um insgesamt 3,7 Prozent verteuert – das sei das stärkste Wachstum seit Anfang 2023, heisst es weiter.
Die Preise für Einfamilienhäuser legten demnach in dem Drei-Monats-Zeitraum gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent zu und zum Vorjahr um 3,5 Prozent. Bei den Eigentumswohnungen betrug der Anstieg 1,2 Prozent bzw. 4 Prozent auf das Vorjahr gerechnet.
(Grafik: UBS)
In den vergangenen vier Quartalen seien die Eigenheimpreise nahezu flächendeckend angestiegen. Die höchsten Steigerungsraten wurden in den Grossregionen Ostschweiz und Zürich mit etwa 5 Prozent verzeichnet. In der Nordwest-, Zentral- und Westschweiz sowie am Genfersee stiegen die Preise um knapp 4 Prozent. Allerdings habe der Kanton Genf leicht sinkende Preise verzeichnet.
Differenziertes Bild in der Südschweiz
Um 2 respektive 3 Prozent stiegen die Preise in den Grossregionen Bern und Südschweiz. In letzterer zeigte sich ein differenziertes Bild mit stark steigenden Preisen in Graubünden einer durchschnittlichen Dynamik im Wallis und stagnierenden Werten im Tessin.
Nachfrage von tieferen Zinsen befeuert
Als starker Treiber der Nachfrage wirken die seit über einem Jahr sinkenden Hypothekarzinsen, schreiben die Experten. Die Nutzungskosten eines durchschnittlichen, neu erworbenen Eigenheims seien derzeit etwa 20 Prozent niedriger als Anfang 2024 und würden zudem um 23 Prozent unter denen einer vergleichbaren Mietwohnung liegen. Auch der Kauf-zur-Vermietung gewinne wieder zunehmend an Attraktivität.
Ende des zweiten Quartals 2025 lag der Nachfrageindex gemessen an den Suchabos gut 10 Prozent über dem Vorjahreswert und mehr als 15 Prozent über dem Tiefpunkt von Mitte 2023. Parallel dazu beschleunigte sich das Hypothekarwachstum bei privaten Haushalten: Das Volumen ausstehender Hypotheken erhöhte sich innert Jahresfrist laut den neuesten Daten vom April 2025 um 2,6 Prozent nach nur 1,6 Prozent im Vorjahr.
Dynamik könnte nachlassen
Die Experten sehen Gründe für eine leichte Abschwächung der Preisdynamik. Genannt wird die voraussichtlich unterdurchschnittliche Entwicklung der Schweizer Wirtschaft und ein gebremstes Wachstum der Haushaltseinkommen. Mit den Preisen steigen auch die Tragbarkeitshürden. Dies würde sich bereits in der leichten Abnahme des Nachfrageindex im zweiten Quartal zeigen.
(Grafik: UBS)
Im Gesamtjahr wird mit einem Preisanstieg von etwa 3,5 Prozent gerechnet, wobei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in etwa gleichauf liegen. 2026 dürften sich die Preissteigerungen auf 2 bis 3 Prozent abschwächen.