Angebotspreise für Wohneigentum beenden Sommerpause
Die Verkäufer von Stockwerkeigentum haben nach einem kleinen Rückgang im Juli wieder höhere Erwartungen, was den Preis angeht. Bei Eigenheimen ist der Anstieg zum Vormonat nur gering.
Der ImmoScout24-Kaufindex, der zusammen mit dem Beratungsunternehmen IAZI erhoben wird, weist beim Stockwerkeigentum im August einen deutlichen Anstieg der offerierten Preise aus. Zum Vormonat lagen die Preise um 0,5 Prozent höher, und zum Vorjahr um 4,7 Prozent.
«9’163 Franken – so viel verlangen Anbieter und Anbieterinnen pro Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen per Ende August 2025», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group. Eine typische Stockwerkeinheit mit einer Fläche von 110 Quadratmetern werde also bereits für etwas mehr als 1 Million Franken angeboten.
Regionale Unterschiede
Bei den Einfamilienhäusern war die Entwicklung verhaltener. Hier betrug der Anstieg im Monatsvergleich 0,1 Prozent und zum Vorjahr 4,1 Prozent. Das Muster-Einfamilienhaus mit einer Fläche von 140 Quadratmetern werde aktuell für rund 1,1 Millionen Franken ausgeschrieben.
Bei den regionalen Entwicklungen gab es im August Unterschiede. So stiegen die Preise für Eigentumswohnungen am deutlichsten in der Ostschweiz (+1,1 Prozent), in der Genferseeregion (+1,0 Prozent) und in der Nordwestschweiz (+0,7 Prozent). Nur das Mittelland und die Zentralschweiz (je -0,3 Prozent) wiesen leichte Rückgänge auf.
(Grafik: Immoscout24)
Bei den Einfamilienhäusern sticht ein Rückgang von 2,4 Prozent bei den offerierten Preisen in der Grossregion Zürich ins Auge. Auf 12-Monats-Sicht beträgt der Anstieg aber immer noch 5,0 Prozent. Leicht rückläufig waren die Hauspreise zudem in der Zentralschweiz (-0,2 Prozent). Steigerungen sahen das Mittelland (+1,4 Prozent), die Ostschweiz (+0,7 Prozent) und die Nordwestschweiz (+0,5 Prozent).
Konkrete Folgen der Abschaffung Eigenmietwert unklar
Das Schweizer Stimmvolk entscheidet am 28. September über die Abschaffung des Eigenmietwertes. Das Votum werde weitreichende Impulse für Märkte, Eigentümer und Mieter haben, schreiben die Experten dazu. Eine Antwort darauf, wie genau sich das auf Preise, Angebot oder Bautätigkeit auswirken wird, können sie aber auch nicht liefern.
Bei einer Annahme der Vorlage könnten viele Eigentümer von Immobilien, die mit hohen Hypotheken belastet sind, ihre Schuldzinsen und Unterhaltskosten nicht mehr in Abzug bringen.
«Die Abstimmung verspricht daher nicht nur finanzielle, sondern auch wohnpolitische Signalwirkung für die kommenden Jahre. Der Schritt würde die Schweiz steuerpolitisch international angleichen. Für viele bestehende Eigentümer käme es zu einer Entlastung. Gleichzeitig würden sich jedoch die Anforderungen an Käufer erhöhen, zum Beispiel durch eine steuerliche Mehrbelastung infolge des wegfallenden Schuldzinsenabzugs», sagt Waeber.