Die Genossenschafts-Versicherung aus Bern kauft eines der bekanntesten Schweizer Fintechs. Ist die Mobiliar mit diesem Vorstoss einer Konkurrentin zuvorgekommen?

Die Mobiliar erwirbt das Business-Software-Unternehmen Bexio. Das gab die genossenschaftlich organisierte Allversichererin aus Bern am Donnerstag bekannt. Mit der Akquisition will die Mobiliar ihre Position im Geschäft mit KMU weiter ausbauen, wie weiter zu erfahren war. Zum Kaufpreis gab es keine Angaben.

Das Rapperswiler Startup bietet Schweizer Kleinunternehmen, Selbständigen und Startups eine cloudbasierte Buchhaltung an; erst vergangenen Juni vermeldete Bexio, damit 15'000 Kunden zu bedienen. Das macht die Firma als Ökosystem-Partner für Finanzkonzerne interessant.

Startup-Charakter soll bleiben

So unterhalten etwa die Banken UBS und Valiant eine Zusammenarbeit mit Bexio; im Oktober 2017 beteiligte sich die grösste Schweizer Lebensversichererin Swiss Life am Fintech. Damit wäre eigentlich Swiss Life als Käuferin prädestiniert gewesen.

Nun hat die Berner «Mobi» das Rennen gemacht. In der neuen Besitzstruktur soll jedoch die Zusammenarbeit zwischen Bexio und Swiss fortgesetzt werden, wie es am Donnerstag hiess.

Die neue Mobiliar-Tochter wird nicht ins Mutterhaus integriert – der Mutter ist es wichtig, dass Bexio «den Startup-Charakter behält» und sich voll aufs eigene Wachstum konzentrieren kann, so die Mitteilung.

Unabhängigkeit als höchstes Gut

Tatsächlich ist die Unabhängigkeit eines Startup ein hohes Gut. Bexio erhält mit dem Verkauf zwar Zugang zum riesigen Mobiliar-Kundenstamm. Hingegen wird sich weisen, wie die Integration der Plattform bei Banken und Versicherern künftig vorankommt.

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