Gehälter in Private-Equity-Branche sind erneut gestiegen

Die Ausschläge nach oben kommen vor allem über Boni und andere variable Gehalts-Bestandteile zustande, und weniger über die Grundgehälter. Die Gehalts-Unterschiede zwischen grossen und kleinen Unternehmen nimmt zu. Als Faktoren zählen Seniorität, Fondgrösse und Strategie stärker denn je, wie es in einer Studie des Headhunters Heidrick & Struggles heisst.

Im «2025 Europe Private Capital Compensation Survey» wird das Marktumfeld als gedämpft bezeichnet. Der Private-Equity-Markt sei 2025 von knapper Liquidität geprägt gewesen.

Die Branche befinde sich in einer Übergangsphase und der private Kapitalmarkt schliesse das Jahr 2025 in einer ähnlichen Situation wie 2024 ab.

Fundraising stark zweigeteilt

Die Liquidität ist nach wie vor der entscheidende Engpass. Das Fundraising sei stark zweigeteilt: Starke Plattformen, insbesondere grössere Plattformen, würden weiterhin Zusagen anziehen. Aber viele andere, insbesondere mittelgrosse, würden ihre Zeitpläne hinauszögern oder ihre Ziele reduzieren. Die Hierarchie sei klar: Diejenigen, die Kapital zurückgezahlt haben, können es auch wieder aufnehmen.

Das kommende Quartal werde entscheidend sein, da Anfang 2026 viele Unternehmen in die Kapitalbeschaffung einsteigen.

Zudem würden Private-Wealth-Kanäle (Family Offices, UHNW-Plattformen, Versicherungen) an Bedeutung gewinnen. Evergreen- und semi-liquide Fondsstrukturen würden sich zunehmend etablieren.

Am Personalmarkt liege der Fokus bei den Einstellungsschwerpunkten auf erfahrenen Führungskräften mit einem guten Track Record und hoher Credibility bei den Geldgebern. Das Associate-Hiring bleibe stabil, während Einstellungen im Mid-Level geringer nachgefragt werden. Eine hohe Nachfrage bestehe im Capital Formation, besonders im Private-Wealth-Vertrieb.

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Die Grundgehälter seien bei rund zwei Dritteln der insgesamt 302 Umfrageteilnehmern sowohl 2024 als auch 2025 jeweils zum Vorjahr gestiegen, wie es weiter heisst. Die Steigerungen bei den Boni fielen etwas moderater aus. Gut die Hälfte erhielt höhere Boni und bei rund 10 Prozent sanken sie.

Die Seniorität dämpfe das Gehaltswachstum. Managing Partner hätten seltener Gehaltserhöhungen verzeichnet, da ein grösserer Anteil ihrer Gesamtvergütung aus variablen Boni und Prämien besteht. Operating Professionals sowie Investor-Relations-Teams sahen überdurchschnittlich oft keine Erhöhungen der Grundgehälter. Supportfunktionen verbuchten 2024 die höchsten Bonusrückgänge, jedoch eine Steigerung auf 2025.

Auf Stufe Managing Partner habe 2025 das Grundgehalt im Durchschnitt) bei 339'000 Euro gelegen und der Bonus bei 459'000 Euro. Weibliche Partner hätten insgesamt mehr verdienen als männliche – trotz etwas niedrigerem Grundvergütungen. Auf Stufe Principals hätten Männer sowohl beim Base als auch beim Bonus mehr verdient.

Als Einflussgrössen für die Vergütung macht die Umfrage vor allem die Fondsgrösse und die verwalteten Vermögen aus. Die Managing Partner mittelgrosser Fonds würden jedoch mit ungewöhnlich hohen Boni auffallen. Buyout zahlt auf allen Ebenen am besten, während Venture Capital die niedrigsten Gesamtvergütungen ausweist.