Mitarbeitende tappen bei Vorsorgeplänen oft im Dunkeln
Die grossen Schweizer Konzerne im Swiss Leader Index (SLI) bieten ihren Angestellten überdurchschnittliche Pensionskassenleistungen. Doch die neue Benchmarking Studie zeigt: Die Mitarbeitenden wissen kaum, welchen Wert ihre Vorsorgepläne tatsächlich haben.
In der neuen SLI Pension Benchmarking Studie 2025 von WTW wurden erstmals auch die Mitarbeitenden bezüglich dem Verständnis zu beruflichen Vorsorgeleistungen befragt, wie aus einer Medienmitteilung vom Mittwoch hervorgeht.
25 der 30 im Index vertretenen Unternehmen erzielten über die vergangenen fünf Jahre eine durchschnittliche Anlagerendite von 3,4 Prozent. Trotz hoher Volatilität – starke Gewinne 2021 und deutliche Verluste 2022 – hat sich die finanzielle Lage der Kassen stabilisiert.
Die technischen Zinssätze haben sich bei den meisten SLI-Pensionskassen bei 1,5 Prozent bis 2,0 Prozent eingependelt. Dadurch konnten mehr Erträge in Form von gutgeschriebenen Zinsen an die Versicherten weiterzugeben. 2024 lag die Spannweite dabei teils bei über 18 Prozent.
Leistungen klar über BVG-Minimum
Ein Fokus der Studie liegt auf drei definierten Mitarbeitendenprofilen, anhand derer die voraussichtliche Rente als Prozentsatz des Grundgehalts bei Pensionierung berechnet wurde. Für das Standardprofil – Eintritt mit 25 Jahren und durchgehende Karriere im gleichen Konzern – reicht die erwartete Rente von 23 bis 46 Prozent des Grundgehalts. Damit fällt die beste Lösung doppelt so hoch aus wie die schwächste und fast 2,2 mal so hoch wie das BVG-Minimum.
Auch für jene, die später ins Unternehmen eintreten oder nur Teile ihrer Karriere dort verbringen – Profile 2 und 3 – zeigen sich deutliche Differenzen, was die unterschiedliche Grosszügigkeit bei der Absicherung der verbleibenden Erwerbsjahre widerspiegelt.
Wissenslücke bei den Mitarbeitenden
Laut der Studie besteht unter den Mitarbeitenden trotz der attraktiven Vorsorgepläne eine Wissenslücke. Fast die Hälfte der erfassten Unternehmen geht davon aus, dass ihre Mitarbeitenden nur über die Grundkenntnisse der Vorsorgelösungen Bescheid wissen und deren Wert kaum einschätzen können.
WTW empfiehlt daher eine proaktive Kommunikation. Die Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden regelmässig über ihre Vorsorgepläne und Möglichkeiten informieren und stärker auf Individualisierung eingehen. Dies stärke nicht nur das Verständnis, sondern auch das Vertrauen und die Bindung an das Unternehmen.