Der Chef der grössten US-Bank zählt zu den prominentesten Kritikern von Kryptowährungen. Vor dem US-Kongress holte er diese Woche erneut zum Rundumschlag gegen Bitcoin & Co. aus.

Jamie Dimon hat seine Kritik an Bitcoin erneuert. Der CEO der führenden US-Grossbank J.P. Morgan setzt den Bitcoin und Kryptowährungen mit einem «dezentralisierten Schneeballsystem» gleich. Der Starbanker sprach diese Woche vor US-Gesetzgebern im Kongress und erklärte dabei, dass er persönlich ein grosser Skeptiker von Kryptowährungen sei. Schon früher hatte der Financier den Bitcoin als «Betrug» bezeichnet.

Ganz allgemein verurteilte Dimon Krytpo-Token, die sich als Währung ausgeben. «Die Vorstellung, dass dies für irgendjemanden gut ist, ist unglaublich», wetterte er am Mittwoch bei seiner Anhörung im House Financial Services Committee und verwies dabei unter anderem auf die Verwendung von Kryptowährungen bei Ransomware-Angriffen, Sexhandel und Geldwäsche.

Blockchain von grossem Wert

Auf die Frage, was er von dem Gesetzesentwurf zu Stablecoins halte, sagte der illustre Banker, dass er nichts gegen Stablecoins habe, die ordnungsgemäs reguliert seien, und dass die Regulierung ähnlich wie bei Geldmarktfonds sein sollte. Gleichzeitig betonte er, dass Blockchain, dezentrales Finanzwesen (DeFi) und intelligente Verträge (Smart Contracts) von grossem Wert seien.

Trotz Dimons scharfer Kritik an Bitcoin und Kryptowährungen integriert J.P. Morgan die Blockchain aktiv in ihre Dienstleistungen. So hat der US-Kreditgeber beispielsweise einen Token namens JPM Coin für Intraday-Repo-Geschäfte. Der Token ermöglicht es anderen Finanzinstituten, kurzfristige Kredite mit hochwertigen Sicherheiten aufzunehmen.

Schweizer Sygnum Bank wird Nachbar

J.P. Morgan war auch die erste grosse Bank, die ins Metaverse vorgedrungen ist. Das Finanzinstitut eröffnete im Februar eine virtuelle Lounge namens Onyx in der Blockchain-basierten Welt Decentraland. In einer Studie geht das Finanzhaus davon aus, dass Konsumenten jährlich 54 Milliarden Dollar für virtuelle Güter ausgeben.

Im Metaversum erhält J.P. Morgan bald Nachbarschaft durch die Bank Sygnum, deren Wurzeln in der Schweiz und in Singapur liegen. Sygnum plant die Eröffnung des ersten Metaverse-Hubs einer Schweizer Bank im virtuellen Äquivalent des New Yorker Times Square, wie finews.ch berichtete. Der offizielle Start und Live-Stream-Event im Decentraland findet am 27. September statt.