Wie wacklig die Entwicklung auf Finanzplatz ist, zeigt die Jahresübersicht der Auslandsbanken: Eigentlich konnte Gruppe ihre Position gut halten – aber mit weniger Gewinn und weniger Personal.

Es gibt wieder ein paar Auslandsbanken weniger – die Zahl der Institute sank letztes Jahr von 132 auf 129.

Aber diese Häuser verwalten mehr Kundengelder als ein Jahr zuvor. Die Zahl erreicht rund 1'000 Milliarden Franken, das ist ein Plus von 16 Prozent (und etwa ein Drittel der in der Schweiz verwalteten Vermögen). Und trotz des Drucks zur Steuer-Bereinigung flossen den Auslandsbanken letztes Jahr 1 Milliarde an Nettoneugeldern zu.

Dies einige Ergebnisse aus dem neuen Jahresbericht des Verbands der Auslandsbanken. Die Zahlen dort machen greifbar, dass die Luft auf dem Finanzplatz zwar dünner geworden ist – aber immer noch allerhand Potential für starke Häuser bietet.

So stieg der zusammengefasste Bruttogewinn der erfassten Institute stieg letztes Jahr um satte 13 Prozent. Allein: Am Schluss resultierte doch ein tieferer Reingewinn: Die Kennzahl sank um 5 Prozent, wegen Wertberichtigungen, Abschreibungen, Rückstellungen. Der negative Grundtrend wurde hier also buchhalterisch spürbar.

Ebenfalls rückläufig war die Beschäftigung: Ende letzten Jahres hatten die Auslandsbanken 25'300 Stellen, das waren gut 800 weniger als ein Jahr zuvor. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter lag bei – unveränderten – 191'000 Franken.

Wichtigstes Zentrum der Auslandsbanken ist Genf – wo die Institute 9'100 Vollstellen anbieten –, gefolgt von Zürich (6031 Arbeitsplätze) und Lugano (2170). Im Ausland haben die Schweizer Auslandsbanken 7'400 Beschäftigte, also insgesamt 29 Prozent aller Stellen (und mehr als in Zürich).

Die grössten Auslandsbanken in der Schweiz 2012

groesste auslandsbanken schweiz

* Zusammenführung von J. Safra und Sarasin & Cie. 2012
** Anbindung zweier Zweigniederlassungen an Schweizer Bank

Weiterhin grösste Auslandsbank ist HSBC. Auf der Liste der Grössten konnte J. P. Morgan Boden gut machen (was sich wohl daraus ergibt, dass die US-Grossbank hier relativ wenige steuerheikle Kunden hat). Morgan Stanley wuchs vor allem wegen der Anbindung der beiden Zweigniederlassungen in Hong Kong und Singapur die Schweizer Bank.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.41%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.14%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.97%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel