Die Privatbank geht eine erneute Reorganisation an, die vor allem die IT und das Back Office in Genf betrifft. Dabei sollen 20 Prozent aller Stellen gestrichen werden. Die HSBC will aber in der Schweiz bleiben.

Bei der HSBC Private Bank in Genf kommt es zu einem Köpferollen. Im Rahmen einer Reorganisation plant die Bank einen Abbau von bis zu 260 Stellen, teilte die HSBC Private Bank am Mittwoch mit. Am Dienstag seien die Mitarbeiter von CEO Franco Morra über die Reorganisation informiert worden.

Der Stellenabbau betreffe vor allem das Back Office in Genf. Konkret werde die Privatbank eine neue IT-Plattform einführen, welche die Effizienz innerhalb der Bank massiv steigern soll. Ausserdem würden einige Aktivitäten ausgelagert. Es soll sich dabei um eine Avaloq-Plattform handeln.

210 Stellen im Back Office, 50 anderswo

Das bedeute, dass sich bis 2017 die Anzahl Mitarbeiter von derzeit rund 1350 in der Schweiz um 260 reduzieren werde. Das entspricht annähernd 20 Prozent der gesamten Schweizer Belegschaft. Ein kleiner Teil des Abbaus werde auch in Zürich anfallen, hiess es. 

Etwa 50 Stellen würden in anderen Bereichen der Privatbank gestrichen. Die HSBC Private Bank verwaltet rund 70 Prozent weniger Kundengelder als noch 2007.

Bereits eine andere Bank

Die Reorganisation folgt auf die bereits erfolgte Bereinigung der Offshore-Märkte, welche die Bank bedient sowie den Skandal um die gestohlenen Kundendaten und die die Swissleaks-Enthüllungen. Diese stünden allerdings nicht im Zusammenhang mit den jetzt geplanten Schritten, liess die Bank mitteilen.

Die HSBC Private Bank hat in den jüngeren Jahren massive Veränderungen erfahren. So deckt sie von ursprünglich über 150 Offshore-Märkten nur noch 29 ab, vor allem im Nahen Osten und in Asien.

Nur noch Kunden mit 5 Millionen

Auch verkaufte sie Kundenportfolios mit verwalteten Geldern in der Höhe von 10 Milliarden Franken an die Liechtensteiner LGT. Die HSBC will künftig nur noch Kunden mit Vermögen oberhalb von 5 Millionen Dollar bedienen. Gemäss Angaben ist diese Bereinigung bereits zu 95 Prozent fortgeschritten.

Trotz ihrer deutlichen Redimensionierung bekennt sich die HSBC Private Bank weiterhin zu ihrem Geschäft und Schweizer Standort, wo das Hauptbuchungszentrum liegt. Für die neue IT-Plattform und ihre Integration sowie die Renovation ihrer Gebäude in Genf will die Bank 200 Millionen Dollar investieren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.46%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.73%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.08%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.65%
pixel