Die Graubündner Kantonalbank hat 2016 gemäss eigener Einschätzung die Weichen für die Zukunft gestellt. Für 2017 erwartet das Institut jedoch einen tieferen Gewinn pro Partizipationsschein. 

Im vergangenen Jahr hat die Graubündner Kantonalbank (GKB) Weichen für die Zukunft gestellt. «Die Umstrukturierungen bei den Bankbeteiligungen Privatbank Bellerive (PBB) und Private Client Bank (PCB) sowie der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung am Vermögensverwalter Albin Kistler legten die Basis für eine weitere Diversifikation der Erträge», sagte Bankpräsident Peter Fanconi am Freitag.

Durch den Verkauf der PCB per 1. Januar 2016 ging das Kundenvermögen auf 27,9 Milliarden Franken zurück, wie dem Zahlenkranz zu entnehmen ist. Die Performance (plus 200 Millionen Franken) und der Nettoneugeldzufluss (300 Millionen Franken) kompensierten dies teils. Die ausgewiesene Nettoneugeld-Entwicklung von 309,2 Millionen Franken war erstmals seit Jahren wieder positiv.

Die Abflüsse an ausländischem Kundenvermögen reduzierten sich nach der grösstenteils abgeschlossenen Vergangenheitsbewältigung auf ein Minimum, wie das Staatsinstitut weiter schreibt.

Viele Sonderfaktoren

Der Geschäftsaufwand inklusive Abgeltung Staatsgarantie sank gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent. Dem Wegfall des Geschäftsaufwandes der PCB stand eine einmalige Einlage in die Personalvorsorgestiftung (PVS) von 5,5 Millionen Franken gegenüber.

Diese mildert die finanziellen Auswirkungen der Reduktion der Umwandlungssätze bei der beruflichen Vorsorge bei langjährigen Mitarbeitenden. Die Cost/Income-Ratio liess sich ohne diesen Sonderfaktor bei 50,2 Prozent halten. Als Folge der Digitalisierungsinitiative erhöhten sich der Projektaufwand sowie die IT-Betriebskosten.

Der Rückgang beim Geschäftserfolg von 12,6 Prozent stellt aufgrund von Sonderfaktoren die operative Leistung nicht korrekt dar. Der operative Erfolg ohne Sonderfaktoren (Beteiligungstransaktionen, Einlage PVS) wuchs effektiv um 1,0 Prozent auf 174,9 Millionen Franken.

Umstrukturierungen vollzogen

Der Geschäftserfolg beinhaltet auch eine Wertkorrektur auf der erworbenen Beteiligung (Goodwill-Abschreibung). Damit konnte die Bank die ausserordentlichen Gewinne aus der Umstrukturierung der Beteiligung PBB/PCB für den Aktienkauf der Albin Kistler nutzen. Das positive Ergebnis bei den operationellen Risiken zeigt sich in einer Nettoauflösung bei den Rückstellungen von 900'000 Franken.

Der ausgewiesene Konzerngewinn blieb nach Veränderung der Reserven für allgemeine Bankrisiken mit 168,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr (+0,2 Prozent) nahezu unverändert.

Aufgrund des Ergebnisses beantragt der Bankrat eine unveränderte Dividende von 38 Franken. Der Kanton Graubünden erhält inklusive Abgeltung der Staatsgarantie 83,0 Millionen Franken – 100'000 Franken mehr als im Vorjahr.

Weniger Gewinn pro Partizipationsschein erwartet

Die Graubündner Kantonalbank erwartet auch für 2017 einen stabilen Konzerngewinn. Die Entwicklung des Geschäftserfolges wird durch den Wegfall der Sonderfaktoren begünstigt, so dass ein leicht höherer Geschäftserfolg zwischen 156 Millionen Franken und 160 Millionen Franken erwartet wird.

Die Bank geht aufgrund geringerer ausserordentlicher Gewinne von einem Rückgang des Gewinnes pro PS auf 64 Franken bis 67 Franken aus. Im Kundengeschäft rechnet die GKB für 2017 mit einem Wachstum von 400 Millionen Franken Kundenausleihungen und einem Neugeldzufluss von rund 350 Millionen Franken.

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