Die Frankreich-Tochter der UBS muss sich Medienberichten zufolge wegen Mobbingverdachts verantworten. Zwei Whistleblower könnten damit einen Etappensieg erringen.

Seit Jahren ringt Stéphanie Gibaud mit der UBS. Gibaud, die von 1999 bis 2012 für die UBS in Frankreich arbeitete und dort für Kommunikation und Marketing zuständig war, hatte 2014 das Buch («Die Frau, die wirklich zu viel wusste») über die mutmasslichen Steuerbetrugs-Praktiken der Bank veröffentlicht.

Damit hatte die Ex-Bankerin wesentlich dazu beigetragen, dass die Ermittlungen der französischen Behörden gegen die UBS-Tochter in Frankreich an Fahrt gewannen.

Wie auch finews.ch berichtete, hatte die UBS Frankreich Gibaud im letzten Februar wegen Verleumdung vor ein Pariser Gericht gezerrt. Nun muss sich das Institut dort selber wegen Mobbing verantworten, wie die Agentur «AFP» mit Verweis auf anonyme Quellen am Mittwoch berichtete. Im Bericht kam die UBS nicht zu Wort.

Deal oder kein Deal?

Den Mobbing-Vorwurf hatten Gibaud und Nicolas Forissier, ein weiterer Whistleblower, gegen ihre frühere Arbeitgeberin erhoben. Laut dem Bericht war Gibaud 2012 wegen wirtschaftlicher Gründe entlassen worden. Forissier hatte die Bank bereits 2009 wegen Fehlverhalten verlassen müssen.

Über der Bank schwebt im Steuerstreit mit Frankreich eine Busse, die laut Medienspekulationen bis zu 6 Milliarden Franken betragen könnte. Im Raum steht weiterhin ein Deal mit den französischen Behörden, bei dem die UBS – gegen eine Zahlung – auf ein Schuldeingeständnis verzichten könnte.

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