Der auch hierzulande tätige französische Vermögensverwalter Indosuez Wealth Management expandiert. Er übernimmt eine italienische Privatbank, die auch in der Schweiz eine Niederlassung unterhält.

Der Vermögensverwaltungs-Arm der französischen Grossbank Crédit Agricole, Indosuez Wealth Management, übernimmt gut zwei Drittel der Anteile an der italienischen Privatbank Banca Leonardo. Dies teilte das Finanzinstitut am Dienstag mit.

Es sind entsprechende Vereinbarungen mit den Eigentümern erzielt worden, darunter auch mit Exor, der Investmentgesellschaft des schwerreichen Agnelli-Clans. Mittelfristig sei eine Komplettübernahme geplant, hiess es weiter. Die 1999 gegründete Bank mit Sitz in Mailand ist auch mit einer Niederlassung in Lugano präsent. Weitere Standorte sind in Turin und Lecco.

Wie auch finews.ch berichtete, hatte die Schweizer UBS Ende 2016 bereits das Frankreich-Geschäft des Instituts, die Banque Leonardo France, gekauft.

Lukratives Italien

Hierzulande hegte Leonardo einst grosse Pläne im Investmentbanking, nachdem sie 2011 die Corporate-Finance-Sparte der deutschen Bank Sal. Oppenheim übernehmen konnte. 2015 wechselte aber Schweiz-Chef Ronald Sauser samt Team zum Beratungsunternehmen EY in Zürich.

Mit dem Kauf fliessen der international tätigen Indosuez, die hierzulande in Genf, Zürich, Lausanne und Lugano vertreten ist, laut Mitteilung rund 5,9 Milliarden Euro an Kundengeldern zu.

Italien ist nach Deutschland und Frankreich der drittgrösste Private-Banking-Markt in der Eurozone. Paul de Leusse, CEO von Indosuez, rechnet denn auch mit einer Wachstumsrate des italienischen Wealth-Management-Marktes von durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr. 

Zukauf auch in Asien

Die Transaktion muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Der Abschluss ist auf die erste Jahreshälfte 2018 angesetzt.

Indosuez ist seit geraumer Zeit auf Expansionskurs – auch in Asien. Dort hat der Vermögensverwalter die Private-Banking-Einheiten in Singapur und Hongkong von der französischen Crédit Industriel et Commercial (CIC) übernommen, wie auch finews.ch berichtete.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.09%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.91%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel