Den Kampf in der Öffentlichkeit überlässt er hingegen dem Sika-Präsidenten Paul Hälg. Der Streit hätte eigentlich bis Ende 2017 gerichtlich beigelegt werden sollen. Dazu kam es aber nicht. Mittlerweile dauert die Fehde zwischen der Sika-Eigentümerfamilie Burkard in Gestalt der Schenker-Winkler Holding, Saint Gobain und dem Sika-Verwaltungsrat schon drei Jahre an. 

Pikant: Julius Bär ist Medienberichten zufolge seit geraumer Zeit die Hausbank der verkaufswilligen Eigentürmerfamilie von Sika. Dies ist bemerkenswert für einen Private Banker, der eigentlich alles daran setzen müsste, die wohlhabende Klientel mit allen Mitteln der Diplomatie zufriedenzustellen.

Lieber Händler als Private Banker

Doch Sauter, der nun seit fünf Jahren Julius Bär präsidiert, ist eben primär Händler und Dealmaker geblieben – einer der sich in der ungezwungenen Welt der Rohstoffe zu Hause fühlt und eben weniger im schicken, manierlichen Private Banking. Er ist ein Praktiker, kein Theoretiker. 

Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch seine Abkehr vom Banking im jungen Alter von 26 Jahren und sein Eintritt in die Rohstoffhandelsfirma von Marc Rich. Dies war 1983. Im selben Jahr wurde der schillernde Rich zusammen mit weiteren Händlern in den USA wegen Steuerflucht und Geschäften mit dem Iran angeklagt.

Diskret im Hintergrund

Nach Sauters fulminanten Aufstieg bis zum Xstrata-CEO, er übte dieses Amt von 1995 bis 2001 aus, war es ruhiger geworden. Dies änderte sich als er 2012 zum Verwaltungsratspräsidenten von Julius Bär vorgeschlagen wurde und damit in die Fussstapfen von Raymond Bär trat, dem letzten Namensvertreter der Zürcher Privatbank.

Trotz seiner Karriere ist Sauter in der Öffentlichkeit kaum bekannt im Vergleich zu Wirtschaftsgrössen wie UBS-Präsident Axel Weber, der sich kontinuierlich zu wirtschaftlichen und geldpolitischen Themen äussert. Zwar animiert Sauter Julius-Bär-Banker sich im schweizerischen Milizsystem einzubringen. Er selber taucht in der Presselandschaft aber kaum auf. Wohl auch, weil er für die Medien ein rotes Tuch ist, wegen seiner Verbindungen zu dem umstrittenen Rohstoffunternehmen Glencore.

Sauter bleibt an die «Bären» gebunden

Nun steht der 60-Jährige vor seiner grössten Herausforderung. Er muss einen valablen Ersatz für den Knall auf Fall zurückgetretenen Bär-CEO Boris Collardi finden, der die Bank wie kaum ein anderer vor ihm seinen Prägestempel aufgedrückt hat.

Eine Aufgabe zu Unzeiten. Denn wie finews.ch zugetragen wurde, plante Sauter im kommenden Jahr als Präsident von Julius Bär abzutreten – ein Schritt, den die Bank aber dementiert.

Immerhin ist es Sauter und seinen Verwaltungsrats-Kollegen gelungen, die ultimative Krise von Julius Bär abzuwenden, indem sie den Vize-CEO Bernhard Hodler per sofort zum neuen Chef machten. Gleichwohl muss das Gremium nun entscheiden, ob Hodler als Übergangslösung für die kommenden zwölf Monate oder für die nächsten drei bis vier Jahre herhalten soll. Fest steht: Bis diese wichtige Frage beantwortet ist, bleibt Sauter den «Bären» verpflichtet. 

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