Die Privatbank Julius Bär verstärkt ihre Präsenz in Brasilien durch eine Übernahme nochmals deutlich. Durch den Kauf steigen die beim Zuckerhut verwalteten Vermögen in den zweistelligen Milliardenbereich.

Julius Bär kauft den in Sao Paulo ansässigen Vermögensverwalter Reliance. Das von 13 Partnern geführte Unternehmen verwalte rund 5 Milliarden Franken und sei profitabel, teilte Julius Bär am Mittwoch mit. Durch den Kauf erwartet Julius Bär – nach dem im zweiten Quartal 2018 erwarteten Abschluss – einen Gewinnbeitrag im einstelligen Prozentbereich.

Zum Kaufpreis machte die Bank keine Angaben. Der Einfluss auf die Kapitalquote beschränke sich aber auf weniger als 50 Basispunkte. Ein 5-Prozent-Anteil an Reliance halten nach wie vor die Partner, die alle an Bord bleiben werden. Sie müssen zudem gewisse Leistungen erbringen, welche die Höhe des effektiven Kauferlöses beeinflussen können.

Zwischen UBS und Credit Suisse

Mit dem Reliance-Kauf wird Julius Bär zu einem ernst zu nehmenden ausländischen Wealth Manager in Brasilien. Mit GPS Investimentos, dem grössten unabhängigen Vermögensverwalter des Landes, ist die Zürcher Bank bereits im Markt vertreten. Zusammen mit Reliance steigen die verwalteten Vermögen auf über 13 Milliarden Franken an. Damit vergrössert Julius Bär in Brasilien den Vorsprung gegenüber der UBS deutlich und kommt der Credit Suisse bezüglich Grösse einen Schritt näher.

Im Jahr 1998 gegründet, beschäftigt Reliance heute 70 Mitarbeiter. Der Fokus liegt auf sehr vermögenden Kunden. Julius Bär plant die Zusammenlegung von GPS und Reliance, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Nach Abschluss der Transaktion werde das Vorgehen dazu festgelegt.

«Die Zusammenlegung von Reliance und GPS wird Julius Bär eindeutig zum führenden unabhängigen Vermögensverwalter in Brasilien machen», sagte Beatrice Sanchez, Leiterin Lateinamerika, gemäss Mitteilung.

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