Vor diesem Hintergrund tauchte an der Bilanzmedienkonferenz auch die Frage nach möglichen Abgängen von Kunden und Beratern im Zusammenhang mit Collardis Weiterzug zur Genfer Privatbank Pictet auf. Die negative Reaktion der Börse bei Bekanntgabe von Collardis Abgang im November war diesbezüglich deutlich gewesen: Der Markt erwartet Geldabflüsse.  

Hodler sieht hingegen keine grosse Gefahr. «Wir registrieren keine Wechselabsichten von Kunden oder Kundenberatern», beschwichtigte er. Dies hänge auch damit zusammen, dass Pictet ein anderes Geschäftsmodell verfolge. 

Gegenüber finews.ch erklärte Finanzchef Dieter Enkelmann, Julius Bär habe seit rund zwei Jahren ein Frühwarnsystem eingerichtet, um mögliche Kundenabgänge zu prognostizieren. Bislang seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden, und es würden auch keine sogenannte Retention-Boni ausbezahlt, um Berater an die Bank zu binden, so Enkelmann weiter. 

Nach wie vor Zweifel über Verbleib

In einem wichtigen Punkt, gab Hodler allerdings eine weniger gute Figur ab – und zwar zu Fragen über seine Zukunft. So verpasste der 58-Jährige es, bei Journalisten und Analysten Zweifel über seinen künftigen Verbleib bei den «Bären» zu zerstreuen. 

Dabei ist die Frage eigentlich geklärt: Gegenüber finews.ch hatte Hodler zu Beginn dieser Woche deutlich gesagt, er sei hier um zu bleiben, «definitiv und nicht temporär». Auch in anderen Medien wie der «Financial Times» und der Nachrichtenagentur «Bloomberg» machte das Bär-Urgestein – Hodler arbeitet seit über 17 Jahren bei der Bank – klar, dass er nicht Collardis Lückenbüsser sein wolle.

Verwaltungsrat braucht immer einen Plan B

Vor der versammelten Medienschar blieb Hodler diesbezüglich sehr zurückhaltend – auch dies ein starker Kontrast zu seinem Vorgänger Collardi, der im Scheinwerferlicht zu grosser Form auflaufen konnte.

Journalisten und Analysten gelang es aber erst nach mehrmaligem Nachhaken, Hodler ein paar Statements zu seiner Zukunft bei Julius Bär zu entlocken. Die da lauteten: Er geniesse die volle Unterstützung des Verwaltungsrats. Und: «Der Verwaltungsrat muss immer einen Plan B in der Schublade parat halten, sollte ich unglücklicherweise unter das Tram kommen», so eine weitere Antwort.

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