Der Asset Manager GAM muss für das erste Halbjahr 2018 einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Dieser ist die Folge einer teuren Übernahme.

Der Asset Manager GAM erwartet für das erste Halbjahr einen Gewinn von 25 Millionen Franken. Dies im Vergleich zu 67,7 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2017, wie GAM am Freitag mitteilte.

Die Gewinnwarnung ist eine Folge einer Übernahme. Im Jahr 2016 hatte GAM den auf quantitative Strategien spezialisierten Asset Manager Cantab übernommen. Auf den Fonds von Cantab erwartet GAM nun eine Wertminderung von rund 59 Millionen Franken. Die Fonds haben Geldabflüsse erlitten, wodurch die prognostizierten Werte zum Zeitpunkt der Akquisition als Makulatur erwiesen haben.

Auch der Kaufpreis vermindert sich

Gleichzeitig vermindert sich der Kaufpreis für Cantab um weitere 30 Millionen Franken. Diese Zahlungen waren über mehrere Jahre aufgeschoben gewesen und an Leistungen von Cantab gekoppelt. Zusammen mit früher ausgewiesenen Anpassungen verringern sich die Zahlungen somit um insgesamt 57 Millionen Franken.

Trotz der anhaltenden Geldabflüsse bei Cantab sieht GAM die Cantab-Plattform weiterhin als wichtigen Treiber für das zukünftige Wachstum, wie CEO Alexander Friedman erklärte. Die Entwicklung der verwalteten Vermögen sei zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Doch entspreche dies dem Branchentrend, so Friedman. Anleger seien in Bezug auf hochvolatile Hedgefonds zurückhaltender geworden.

40 Prozent gehen an Cantab

GAM hatte für Cantab 217 Millionen Dollar plus gestaffelt weitere 75 Millionen Dollar bezahlt. Cantab verwaltete zum Zeitpunkt der Übernahme rund 4 Milliarden Dollar. GAM sicherte dem Cantab-Team zudem 40 Prozent der performanceabhängigen Gebühren zu.

Nun zeigt sich, dass die Übernahme zu teuer und die Prognosen zu optimistisch gewesen waren. GAM wird die endgültigen Resultate am 31. Juli 2018 veröffentlichen.

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