Schweizer Bankkunden sind träge, darum sind offensichtlich die Kosten in der hiesigen Vermögensverwaltung hoch, wie eine Studie zum Schluss kommt. Besonders teuer ist die UBS.

Für viele wohl ein schwacher Trost: Die hohen Bankgebühren treffen nicht nur «normalvermögende» Bankkunden, sondern auch die «Reichen». So sind die Vermögensverwaltungs-Gebühren weiterhin hoch, wie eine Untersuchung des Vergleichsportals Moneyland.ch zeigt. Der Umstand korreliert mit einer tiefen Wechselquote: So hat die diesjährige Umfrage vergeben, dass nur 12 Prozent der Vermögensverwaltungskunden einen Wechsel des eigenen Anbieters in den nächsten Jahren als wahrscheinlich erachten.

Untersucht wurden die Kosten in der Schweizer Vermögensverwaltung – sowohl Mandate im Rahmen der Vermögensverwaltung als auch der Anlageberatung. Berücksichtigt worden sind die wichtigsten Schweizer Universal- und Kantonalbanken.

Nicht einmal alle Kosten enthalten

Eine klassische Vermögensverwaltung mit dem höchsten Aktienanteil kostet für einen Betrag von 500'000 Franken im Durchschnitt mehr als 7000 Franken pro Jahr oder 1,4 Prozent, für einen Betrag von einer Million Franken knapp 13'700 Franken pro Jahr oder 1,37 Prozent.

In diesen Gebühren sind nicht einmal alle Kosten enthalten: Steuern, Fremdwährungskosten, Börsen- und Produktgebühren kommen meistens noch hinzu. Besonders ins Gewicht fallen Fondsgebühren, die bei vielen Vermögensverwaltungsmandaten separat anfallen. So können weitere Kosten von rasch einmal mehr als 1% hinzukommen.

Teuerste Banken in der klassischen Vermögensverwaltung

Zu den teuersten untersuchten Anbietern gehört die UBS mit dem Mandat «Manage Advanced»: Für ein Mandat mit mittlerem Aktienanteil zahlen Kunden mit einem Anlagebetrag von 250'000 Franken 4'375 Franken, für ein Mandat mit hohem Aktienanteil sogar 5'000 Franken pro Jahr.

Mit einem Mandat mit hohem Aktienanteil und einem Anlagebetrag von einer Million Franken zahlen UBS-Kunden 18'500 Franken. Zum Vergleich: Die günstigsten Anbieter sind mit 5'000 Franken mehr als dreimal so günstig.

Für ein konservatives Mandat ohne Aktien und einem Anlagebetrag von 250'000 Franken hingegen ist unter den untersuchten Anbietern die Basler Kantonalbank mit 3'250 Franken pro Jahr am teuersten, gefolgt von der Migros Bank und der Bank Cler mit 3'000 Franken pro Jahr.

Noch teurer als die untersuchten Retail- und Universalbanken sind in der Regel Privatbanken: Kein Wunder, dass diese Banken ihre Gebühren in der Regel nicht einmal publizieren.

Am günstigsten: Robo Advisor

Noch günstiger als die günstigsten klassischen Vermögensverwalter sind die digitalen Angebote der so genannten Robo Advisor. Der Name ist etwas missverständlich: Es handelt sich nicht um digitale Anlageberater, wie der Name suggerieren könnte, sondern um eine automatisierte Online-Vermögensverwaltung – in der Regel ohne Beratung.

Dabei werden meistens passive und kostengünstige Exchange Traded Funds (ETF) eingesetzt. Zu den günstigsten Anbietern in der Schweiz gehören True Wealth mit einer Pauschalgebühr von 0,5 Prozent und ELVIA e-invest mit einer Pauschalgebühr von 0,55 Prozent.

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