Die grösste Schweizer Bankensoftware-Schmiede übernimmt einen bekannten Zürcher Datenlieferanten für Derivate. Was bezweckt Avaloq mit dem Zukauf abseits des Kerngeschäfts?

Avaloq übernimmt die in Zürich ansässige Derivative Partners zu 100 Prozent, wie aus einer Mitteilung der führenden Schweizer Anbieterin von IT-, Outsourcing- und Clouddiensten für Banken hervorgeht.

Finanzielle Details zum Deal wurden nicht bekannt gegeben. Die Käuferin hielt jedoch fest, dass die neue Tochter bis auf weiteres als eigenständige Einheit agiert; ebenso werden alle Mitarbeitenden übernommen.

Die im Jahr 2000 gegründete Derivative Partners ist ein Pionier im Schweizer Derivate-Business. Das von Daniel Manser und Patrick Walther geführte Unternehmen stellt für mehr als 40 Akteure am Markt, einschliesslich Emittenten, Privatbanken, Vermögensverwaltern und Börsen, Daten zu strukturierten Produkte bereit.

Mit der Akquisition stösst Avaloq nun in einen Bereich vor, der auf den ersten Blick näher bei ihrer traditionellen Kundschaft als beim eigenen Kerngeschäft liegt.

Daten im Visier

Indes, der Softwareschmiede geht es um die Daten. «Dank dieser Akquisition wird Avaloq künftig als 'first mover' differenzierte Daten für strukturierte Produkte und ETF auf seiner Plattform anbieten können», so die Mitteilung. Leistungsstarke Instrumente für Bewertung, Handel und Verwaltung komplexer Finanzprodukte würden von Banken und Vermögensverwaltern immer stärker genutzt.

Schon seit längerer Zeit versucht Avaloq, bei der 2017 der US-Finanzinvestor Warburg Pincus eingestiegen ist, das Angebot zu verbreitern und auf eine voll digitalisierte Zukunft einzustellen. Die Initiativen reichen dabei von Investitionen in kleine Startups bis zum Aufbau einer «Swiss Banking Cloud» mit dem amerikanischen IT-Riesen IBM.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.22%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel