Damit gehen bei Raiffeisen Schweiz, die ebenfalls Strafanzeige gegen ihren Ex-Chef erhoben hat, gleich mehrere wichtige Vorhaben in die Warteschlaufe. So hat die St. Galler Zentrale bereits Anfang Jahr die Zürcher Wirtschaftskanzlei Homburger beauftragt, abzuklären, ob die in der Affäre Verantwortlichen auf Schadenersatz verklagt werden können. Laut Lachappelle hat der letzten Januar veröffentlichte «Gehrig-Bericht» Belege für «schlechtes» und «unprofessionelles» Management zutage gefördert.

Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage ausführte, haben sich Raiffeisen Schweiz wie auch die Zahlungsanbieterin Aduno in der Strafuntersuchung als Privatkläger konstituiert. Zivilklagen können im Schlepptau des Strafprozesses (adhäsionsweise) geltend gemacht oder parallel zum Strafprozess in einem ordentlichen Zivilprozess geführt werden.

Zu einem möglichen Zivilprozess wollte sich Raiffeisen Schweiz auf Anfrage nicht äussern. Dies mit Verweis auf die Geheimhalteverfügung der Staatsanwaltschaft Zürich.

Den Abschreiber wettmachen

Bekannt ist allerdings, dass deren Präsident erhebliche Forderungen postuliert hat. Dem Gewinn der Genossenschaftbanken-Gruppe wurde für 2018 ein Abschreiber von 300 Millionen Franken aus der Ära Vincenz verrechnet. Raiffeisen Schweiz werde alles unternehmen, um allfällige Wertminderungen für die Bank wieder hereinzuholen,  versprach Lachappelle.

Doch ohne die Erkenntnisse aus einer Anklageschrift wird es schwierig, überhaupt damit zu beginnen – zumal der erwähnte Gehrig-Bericht unternehmensintern keine Nachweise für strafrechtlich relevantes Verhalten fand.

Keine Entlastung

Somit hängt auch Lachappelles Versprechen in der Luft, und nicht nur das. Der Verwaltungsrat von Raiffeisen wartet immer noch auf die Décharge für das Jahr 2018. Die Erteilung dieser war an der Delegiertenversammlung gar nicht traktandiert gewesen. Dies mit dem Vermerk, dass dazu mehr Informationen notwendig seien.

Der Neuanfang der Gruppe lässt auf sich warten, und damit das, was sich Hunderte Raiffeisen-Bänkler landauf landab wohl am sehnlichsten wünschen: business as usual.

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