Ums Kantonalbanken-Logo mit dem K hat sich ein absonderlicher Streit entfacht. Die Ursachen dazu liegen wohl tiefer, wie Recherchen zeigen.

Seltsam, aber wahr: Die Vereinigung Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) droht der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), einem zahlenden Mitglied, mit juristischen Schritten. Wie auch finews.ch berichtete, geht es dabei nicht ums Kerngeschäft. Sondern um Design. Der Verband wirft seinem Mitglied vor, mit seinem neuen Markenauftritt gegen das Reglement von Markeninhaber VSKB verstossen zu haben.

Wie das? Die BLKB hat für ihr neues Logo den Rahmen um den Kantonalbank-«K» zur Sprechblase umgemodelt, ihren Namen abgekürzt und erst noch einen Slogan mit hineingepackt (siehe Bild unten): das ging der Lobby offensichtlich über die Hutschnur. Dass mehr als die Hälfte der Schwesterbanken vom Basisdesign abweicht – Sternchen, unterbrochene Rahmen, Abkürzungen, Mehrfarbigkeit, tut da offenbar wenig zu Sache. Die Toleranzgrenze war damit überschritten.

blkb logo neu

Kollision zeichnete sich ab

Wie Recherchen von finews.ch im Umfeld der Parteien ergeben haben, zeichnete sich die Kollision schon länger ab. Der Verband pochte auf seine Aufgabe, die Dachmarke zu schützen. Die BLKB wollte ihr Re-Branding wie geplant durchziehen. Dass das Staatsinstitut den Eintrag des neuen Logos ins Markenregister zurückzog, war als Entgegenkommen gedacht. Doch ein Kompromiss liess sich nicht erreichen – und dann machte die «Basellandschaftliche Zeitung» den Zwist öffentlich.

Auf Anfrage von finews.ch scheint man nun beidseitig damit bemüht, die Wogen zu glätten. «Wir suchen hinsichtlich der Verwendung der Marke gemeinsam mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank nach einer Lösung, die den beidseitigen Interessen Rechnung trägt», hiess es hüben bei der VSKB. Drüben lautet es wiederum knapp: «Die BLKB und der Kantonalbanken-Verband stehen bezüglich des Markenauftritts miteinander im Gespräch.»

Eine neue Dachmarke

Angedacht ist offenbar auch, dass der Verband das inzwischen 18 Jahre alte Markenreglement überarbeitet oder gar einen neuen, für die 24 Kantonalbanken einheitlichen Markenauftritt mit klaren Kriterien schafft. Das wäre allerdings nicht billig und dürfte zudem bei verschiedenen Mitgliedern, die individuell in ihren Auftritt investiert haben, auf Widerstand stossen. «Das Markenreglement geht aufs Jahr 2001 zurück. Ob und wie dieses überarbeitet werden soll, wird verbandsintern behandelt», hiess es bei der VSKB eher unverbindlich.

Tatsächlich dürfte die eigentliche Ursache für den Logo-Streit tiefer liegen. Die Kantonalbanken verstehen sich zwar als Schwesterinstitute, stehen aber in einem permanenten Wettbewerb und sind nicht selten ausserhalb des Stammgebiets unterwegs. Im Internet, wo das Digital Banking immer mehr an Bedeutung gewinnt, verschwimmen die Kantonsgrenzen vollends.

Jede Bank für sich?

Die Variationen in den Kantonalbanken-Logos können als Indiz für diese Entwicklung verstanden werden: Jedes Institut sieht sich zuerst als eigenständiges Unternehmen und erst danach als Teil der Gruppe. Nicht von ungefähr sagen Verbandspersonen hinter vorgehaltener Hand, dass es schwierig geworden sei, die Institute zu gemeinsamen Projekten zu verpflichten.

Umso wichtiger erscheint es da, sich nicht wegen eines Logos in die Haare zu kriegen.

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