Funktionieren die internen Kontrollen der St. Galler Kantonalbank? Dies bestreiten zwei Brüder, die wegen der Bank mehrere Millionen Franken verloren haben sollen. Darum verklagen sie nun die Bank.

Nun beschäftigt sich die Justiz mit dem Fall: Jürg und Martin Kortleitner haben Strafanzeige gegen die St. Galler Kantonalbank und drei leitende Angestellte der Bank eingereicht.

Wie einer Medienmitteilung im Auftrag der beiden am Freitag zu entnehmen war, lautet die Anzeige beim kantonalen Untersuchungsamt für Wirtschaftsdelikte in St. Gallen auf ungetreue Geschäftsbesorgung, Urkundenfälschung, Erschleichung einer Unterschrift, Verstoss gegen das Geldwäschereigesetz, Bankgeheimnisverletzung sowie Steuerdelikte.

Kein systemisches Problem?

Unter anderem beanstanden die Brüder, ihr Kundenberater – den die beiden schon 2017 und 2018 angezeigt haben – habe sich ungerechtfertigte Barauszahlungen, unberechtigte Darlehen, Falschberatung bei Hypothekenaufnahmen und Wertschriftenanlagen und nicht genehmigte Wertschriftengeschäfte zuschulden kommen lassen. Beide hätten dadurch je rund 2 Millionen Euro verloren. Ausserdem habe er ihre Konti benutzt, um Geld von deutschen Kunden am dortigen Fiskus vorbei zu schleusen.

Wie erst die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF und kürzlich das «St. Galler Tagblatt» berichtete, glaubt die Bank zwar, dass das stimmen könnte. Jedoch aber nicht, dass der Fall auf ein systemisches Problem hinweist.

«Gutes, branchenübliches internes Kontrollsystem»

Die Bank bestätigte dem Tagblatt, dass in mehreren Fällen Geld ein- und kurze Zeit später an zwei verschiedene deutsche Empfänger wieder ausbezahlt worden sei. Jedoch seien die Dokumente jeweils vom Kontoinhaber unterzeichnet worden, und zudem sei – trotz Hinweisen – nicht erwiesen, dass so Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet worden sei. Und Schaden sei ihm so auch keiner entstanden.

Überhaupt habe die Bank bereits 2010 intern ein Verbot zur Beihilfe der Steuerhinterziehung erlassen und dazu ein umfassendes Regelwerk mit entsprechenden Kontrollen aufgestellt. Ausserdem verfüge sie «über ein sehr gutes, branchenübliches internes Kontrollsystem, das regelmässig geprüft und bestätigt wird.»

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