Von den systemrelevanten Banken in der Schweiz würden nur die Credit Suisse und die UBS in einer schweren Krise einigermassen gefestigt weiter funktionieren. Die Notfallpläne der anderen drei Banken genügen der Finma nicht.

Die Zürcher Kantonalbank, Postfinance und Raiffeisen sind bei der Prüfung ihrer Notfallpläne durch die Finma durchgefallen. Im Krisenfall würde die Abwicklung dieser drei systemrelevanten Banken nicht ohne Auswirkungen auf wichtige Funktionen wie das Kreditgeschäft, die Einlagensicherung und den Zahlungsverkehr vonstatten gehen, hat die Finma in ihrer am Dienstag veröffentlichten Beurteilung der Stabilisierungs- und Abwicklungspläne festgestellt.

Sie würden die gesetzlichen Anforderungen noch nicht erfüllen.

Vorbehalte bei der UBS

Hingegen seien die Notfallpläne der Credit Suisse (CS) und der UBS umsetzbar, die Stabilisierungspläne der beiden Grossbanken seien genehmigt. Die CS hat dabei etwas bessere Noten erhalten.

Die Finma beurteile ihren Notfallplan für umsetzbar, hiess es da. Die UBS habe zwar die gesetzlichen Vorgaben für einen umsetzbaren Notfallplan erfüllt, so die Finma weiter. Doch nur mit dem Vorbehalt, dass bestimmte Eventualverbindlichkeiten noch zu hoch seien.

Globale Abwicklung möglich

Auch bezüglich der globalen Abwickelbarkeit haben die CS und die UBS die Erwartungen der Finma erfüllt. Es seien wesentliche Vorbereitungsmassnahmen getroffen und grosse Fortschritte erzielt worden, namentlich was die strukturelle Entflechtung betreffe.

Zu den drei übrigen systemrelevanten Schweizer Banken schreibt die Finma, sie anerkenne die bereits unternommenen Anstrengungen. Doch sei das Ziel noch nicht erreicht.

Zurück an die Arbeit

Keinen der drei Abwicklungspläne betrachtet die Finma als umsetzbar. Bei der ZKB besteht immerhin ein plausibler Plan, wie die für den Krisenfall notwendigen Ressourcen in den Bereichen Kapital und Liquidität vervollständigt werden könnten.

Bei Raiffeisen und PostFinance fehlt laut Bericht insbesondere noch ein plausibler Plan für den Aufbau der erforderlichen verlustabsorbierenden Mittel für den Krisenfall. Alle drei inlandorientierten Banken müssen weiterhin an der Bereitstellung eines umsetzbaren Notfallplans arbeiten, hiess es weiter.

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