Die Credit Suisse gilt als die Hausbank des chinesischen Milliardärs Jack Ma und seines Alibaba-Imperiums. Nun geht dessen Fintech Ant Financial an die Börse – die CS glänzt überraschend mit Abwesenheit.

Nachdem die meisten Investmentbanker wegen der Coronakrise über die vergangenen Monate «gegroundet» wurden, erhält dieser Deal doppelt Aufmerksamkeit: Das vom Milliardär Jack Ma (Bild unten) kontrollierte Fintech-Unternehmen Ant Financial bereitet ein Listing an der Hongkonger Börse Star und im chinesischen Schanghai vor.

Ant, zu Deutsch die Ameise, wird zu 200 Milliarden Dollar bewertet; die Doppel-Kotierung könnte 20 Milliarden Dollar einspielen, schätzen Beobachter. Das wäre von der Bewertung her der grösste Börsengang (IPO) der Geschichte.

Amerikaner haben die Nase vorn

Umso mehr fällt auf, dass die langjährige Haus-Investmentbank Mas nicht in gewohnt führender Rolle dabei ist: die Credit Suisse (CS) glänzte bisher mit Abwesenheit. Als Sponsoren der Transaktion mehr oder weniger gesetzt sind die chinesische Bank China International Capital sowie die amerikanischen Konkurrenten Citigroup, J.P. Morgan und Morgan Stanley. Anfang Jahr sahen die Dinge noch viel hoffnungsvoller aus für die Schweizer.

Wie die Agentur «Bloomberg» berichtet, kämpft die CS hinter den Kulissen nun für einen Platz in der zweiten Reihe. Die Grossbank möchte Ant als «global coordinator» beim Listing in Hongkong begleiten, also bei der Vermarktung der Transaktion und der Suche nach Investoren mittun. Laut dem Bericht entscheidet Ant in den nächsten Tagen, welche Institute in die Kränze kommen.

Ma 500
(Bild: Shutterstock)

Gleich zu Anfang ein Rekord

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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