Die Coronakrise hat der darbenden Posttochter Postfinance mitgespielt. Die herausragende Stellung im Bargeldumlauf hat sich im letzten Halbjahr gerächt.

Das Betriebsergebnis der Postfinance hat sich im ersten Semester 2020 gegenüber der Vorjahresperiode mehr als halbiert. Wie das Mutterhaus Schweizer Post am Donnerstag berichtete, nahm die Kennzahl der Bankentochter von 146 auf 60 Millionen Franken ab.

Postfinance schreibt das nochmals schlechtere Ergebnis vorab dem Tiefzinsumfeld zu; Hauptgrund für den Rückgang sei der Zinsertrag, der um 31 Millionen Franken sank. Noch immer wartet die Postfinance auf eine Änderung des Postverordnungs-Gesetzes, die das fürs Institute geltende Kreditvergabe-Verbot aufheben soll.

Weniger Auslandszahlungen

Aufgrund der Coronakrise hat der Bund zwar das Verbot für die Vergabe der staatlichen Notkredite zeitweilig aufgehoben; für die Postfinance überwogen aber die negativen Aspekte der Krise. So brachen die Bargeld-Transaktionen am Schalter sowie an den Geldautomaten markant ein, wie es weiter hiess.

Bargeld steht neuerdings im Ruf, eine Virenschleuder zu sein – Pech für die Postbank, die aus historischen Gründen eine eminent wichtige Funktion im Bargeldverkehr innehat. Zusätzlich fehlten dann im Handelsgeschäft aufgrund der eingeschränkten Reisetätigkeit der Kunden substanzielle Umrechnungserfolge aus Bargeldbezügen in Fremdwährungen sowie aus der Nutzung der Kreditkarten.

Mehr Kundenvermögen

Während die meisten Vektoren bei Postfinance nach unten zeigen, konnten die Kundenvermögen und die zinsindifferenten Kundenvermögen deutlich gesteigert werden. Dies dürfte nicht zuletzt den Anstrengungen zu verdanken sein, die das Geldhaus in der Vermögensverwaltung unternimmt.

Nicht aufhalten liess sich der Kundenschwund. Gegenüber Ende 2019 verlor die Postbank weitere 32'000 Kunden.

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