Anwälte in den USA trommeln gebeutelte Investoren und Aktionäre gegen die Credit Suisse zusammen. Eine Kanzlei in Los Angeles hat bereits eine Sammelklage eingereicht, eine weitere folgt.

Die Credit Suisse (CS) erwartet langwierige juristische Auseinandersetzungen um die Frage, wer für die Verluste in Sachen Grensill und Archegos haftbar ist. Aber auch Investoren und Aktionäre wollen nicht auf ihren Verlusten sitzen bleiben. Bereits hat ein US-Pensionfund aus dem Bundesstaat Michigan gegen die CS eine Klage eingereicht.

Nun folgt die erste Sammelklage: Die Kanzlei The Portnoy Law in Los Angeles hat eine solche eingereicht. Sie vertritt CS-Investoren, die zwischen dem 29. Oktober 2020 und dem 31. März 2021 Wertpapiere der Bank gekauft haben.

Vorwurf falscher und irreführender Angaben

Portnoy konzentriert sich in der Klage nicht allein auf den Greensill-Fall, sondern auch auf Archegos Capital, wo die CS einen Verlust von 5 Milliarden Franken erlitten hat.

In der Klage heisst es, die CS habe falsche und irreführende Angaben zu ihren Geschäftszahlen und den finanziellen Aussichten gemacht. Insbesondere habe die Bank Fehler in ihrem Risikomanagement verborgen gehalten. Auch die Compliance habe nicht funktioniert, indem die CS hochriskanten Kunden exzessiv Kredite vergeben habe, die zu Milliardenverluste geführt hätten.

Falsche Angaben

Portnoy ist auf Investoren-Sammelklagen spezialisiert. Die Kanzlei führt derzeit weit über ein Dutzend Sammelklagen gegen Unternehmen an.

Ein Konkurrent von Portnoy in Los Angeles, die Kanzlei Frank R. Cruz, bereitet ebenfalls eine Sammelklage gegen die CS vor. Die Bank habe die Greensill-Fonds weiterhin als «voll versichert» angepriesen, nachdem die Versicherer die Verträge im Sommer 2020 gekündigt hätten.

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