Im Streit um geschuldete Lohnbestandteile hat der einstige UBS-Manager Andrea Orcel zwar den Sieg gegen die spanische Grossbank Santander davongetragen. Doch nun ist das Gericht nochmals über die Bücher gegangen.

Vergangenen Dezember hat ein Gericht in Madrid die spanische Grossbank Santander dazu verdonnert, dem italienische Banker Andrea Orcel insgesamt 67,8 Millionen Euro zu zahlen. Ein Sieg für den ehemaligen UBS-Investmentbank-Chef, den Santander nicht auf sich sitzen lassen will – und bei dem Gericht nun nachträglich korrigiert hat.

Demnach fällt die Entschädigung für den heutigen Chef der italienischen Grossbank Unicredit um 16,4 Millionen Euro tiefer aus. Santander müsste also nur noch 51,4 Millionen Euro an Orcel überweisen, wie die Agentur «Reuters» berichtete. Ebenfalls sollen davon 18,6 Millionen Dollar in Santander-Aktien überstellt werden, und zwar über einen Zeitraum von sieben Jahren.

Alte UBS-Boni im Fokus

Das Gericht berücksichtige damit, dass Orcel gewisse Lohnbestandteile von der UBS bereits erhalten hatte, als er die Schweizer Grossbank Richtung Santander verliess. Grund des Rechtsstreits war die Entscheidung von Santander im Januar 2019, die geplante Ernennung Orcels zum Konzernchef fallenzulassen, weil man sich nicht auf ein Gehaltspaket einigen konnte. Die spanische Grossbank hatte dabei auch die Zusage zurückgezogen, Orcel bis zu 35 Millionen Euro eines 55-Millionen-Euro-Pakets auszuzahlen, das er von seinem früheren Arbeitgeber UBS zugute gehabt hätte – wäre er denn beim Institut geblieben.

Ungeachtet der jetzigen Reduktion erwägt Santander weiterhin eine Berufung gegen das Urteil. Eine Reaktion Orcels auf die jüngsten Entwicklungen ist nicht bekannt.

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