Die Deutsche Bank zeigt sich im ersten Quartal von ihrer besten Seite – und erzielt das exakt gleiche Gewinnwachstum wie die Schweizer Konkurrentin UBS.

Dank überdurchschnittlichen Erträgen der Unternehmensbank und der Investmentbank vermochte die Deutsche Bank im ersten Quartal ihren Gesamtertrag um 1 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zu steigern, wobei alle drei der vier Kernbereiche sattes Wachstum von 7 Prozent und mehr erzielten.

Das den Aktionären zurechenbare Konzernergebnis stieg um 17 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bank in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Damit erzielte die grösste deutsche Bank das exakt gleiche Gewinnwachstum wie ihr Schweizer Pendant, die UBS. Dies ganz zur Freude des Chefs, Christian Sewing: «Die Ergebnisse aller Geschäftsbereiche liegen im oder über dem Plan, und wir haben unseren höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren erzielt.»

Renditeziel erreicht

Die Rendite auf das materielle Eigenkapital erreichte im ersten Quartal die Marke von 8,1 Prozent, also knapp über dem Renditeziel von 8 Prozent, das CEO Sewing für das laufende Geschäftsjahr ausgegeben hat. Unter der Annahme einer gleichmässigen Verteilung der Bankenabgaben für das Gesamtjahr läge die Rendite bei 11,2 Prozent, wie die Bank schreibt.

Auch bei der Deutschen Bank hinterlässt die unsichere Welt- und Börsenlage Spuren. So stieg die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im ersten Quartal auf 292 Millionen Euro von 69 Millionen im Vorjahresquartal. Dies hauptsächlich wegen veränderten Bonitäts-Einstufungen von Kunden aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten.

Risiken gegenüber Russland reduziert

Die Bank hat im weiteren ihr Risiko gegenüber Russland verringert. So wurde das Brutto-Kreditengagement um 5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro reduziert. Diese entfallen primär auf Kredite an russische Tochtergesellschaften von internationalen Unternehmen, die vorwiegend durch Garantien der Muttergesellschaften abgesichert sind.

Auch das Netto-Kreditengagement ging zurück, und zwar um 21 Prozent auf 0,5 Milliarden Euro, was Rückzahlungen und die aktive Steuerung des Risikos widerspiegelt.

Sewing betonte in seinen Kommentaren, dass es der Bank ein wichtiges Anliegen gewesen sei, dass sich ihre Kunden «möglichst schnell auf die neue geopolitische Lage einstellen und gegen Risiken absichern konnten».

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.03%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.98%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel