Im obersten Führungsorgan der Schweizer Privatbank Pictet kommt es zu einem personellen Wechsel, wie finews.ch erfahren hat. Ein früherer McKinsey-Berater rückt nach.

Der 55-jährige Rémy Best zieht sich nach 25 Jahren Firmenzugehörigkeit aus dem achtköpfigen Teilhabergremium der Pictet-Gruppe zurück, in das er 2003 aufgenommen worden war. Dies gab das Institut am Dienstagabend an einem internen Kader-Meeting in Genf bekannt. 

Nach seinem Ausscheiden Ende April 2023 wird Best ins Kontrollorgan wechseln, das die Aufsicht über die Gruppe hat, sowie in den Verwaltungsrat der Schweizer Bank Banque Pictet & Cie; in beiden Fällen als nicht geschäftsführendes Mitglied, wie weiter zu erfahren war.

«Meine Entscheidung, mich aus dem Teilhaberkollegium zurückzuziehen, wurde schon vor Jahren getroffen, ich bin jedoch weiterhin bei Pictet zu Hause», kommentierte Best seinen Entschluss. 

Unabhängiges Mitglied hoher Organe

Während seiner bisherigen Zeit bei Pictet war Best Manager oder Co-Manager vieler Bereiche, darunter Pictet Asset Management, Pictet Wealth Management, Technology & Operations und die meisten Corporate Functions. Er hatte gemäss Firmenangaben wesentlichen Anteil an Pictets Entwicklung seit 1997 und daran, dass das Bankhaus von 1'100 Mitarbeitenden an neun Standorten mit verwalteten Vermögen von 100 Milliarden Franken auf mehr als 5'000 Mitarbeitende an 30 Standorten mit verwalteten Vermögen von weit über 600 Milliarden Franken wuchs.

Neben seinem Posten bei Pictet hatte Best stets auch Funktionen als unabhängiges Mitglied hoher Organe von Organisationen. Heute ist er unter anderem Mitglied der Versammlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und Verwaltungsratsmitglied von Insead.

Chef der Europa-Bank

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Renaud de Planta, Sven Holstenson, Rémy Best (von links, Bild: Pictet)

An seiner Stelle rückt Anfang Mai 2023 der 39-jährige Sven Holstenson nach und wird das 46. Mitglied des Teilhaberkollegiums in der 217-jährigen Geschichte der Bank sein, wie weiter zu erfahren war.

Er begann 2012 bei Pictet als Analyst in der Abteilung für strategische Projekte. Im Jahr 2015 wechselte er zu Pictet Wealth Management (PWM) und übernahm dort verschiedene Funktionen, bevor er 2019 zum Leiter Europa für PWM ernannt wurde.

In dieser Funktion unterstehen ihm sechs europäische Niederlassungen mit insgesamt zwölf Standorten und mehr als 250 Mitarbeitende. Das Geschäft in der Region hat unter ihm einen erheblichen Zuwachs erfahren, wie Pictet gegenüber finews.ch verlauten liess.

Berater bei McKinsey

Neben seinen Managementaufgaben betreut Holstenson auch Ultra-High-Net-Worth-Kundinnen und -Kunden der gesamten Region. Er ist Mitglied des Geschäftsleitungskomitees von Pictet & Cie (Europe), der europäischen Bank der Gruppe, und wurde dieses Jahr zum Equity Partner ernannt.

Bevor er zu Pictet stiess, arbeitete er als Managementberater beim Strategieberater McKinsey & Co. Er hat einen Master der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) sowie einen MBA von Insead. Seine Ernennung bedarf noch der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.

Nächste Generation hält Einzug

«Sven Holstenson hat sich bei Pictet vielfach bewährt, nicht nur mit Ergebnissen, sondern auch damit, wie er sie erreicht hat – bescheiden und konstruktiv mit scharfsinniger Analyse und sorgfältiger Ausführung. Er bringt zudem ein wichtiges Element der jüngeren Generation in das Teilhabergremium ein», resümierte Renaud de Planta, Senior-Partner bei Pictet, den Wechsel.

 

 

 

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