Der frühere Manager der Credit Suisse in der Schweiz hat nun offiziell seinen Posten bei Lombard Odier angreteten. Die Branche wird ganz genau beobachten, was er bei der Genfer Privatbank als nächstes tut.

Serge Fehr hat seine erste Arbeitswoche bei Lombard Odier hinter sich – der Westschweizer Bankmanager hat Anfang August offiziell seine Stelle als Zuständiger für den Schweizer Heimmarkt bei der Genfer Privatbank angetreten. Seine Ankunft hat das Institut auf dem Netzwerk-Portal Linkedin nochmals extra angekündigt.

Das wäre nicht unbedingt nötig gewesen: So oder so sind derzeit alle Augen auf Fehr gerichtet, der vor seinem Wechsel das Private Banking der deutlich grösseren Credit Suisse (CS) in der Schweiz geleitet hatte. Bei der Grossbank, die mittlerweile von der Konkurrentin UBS übernommen worden ist, hatte er im Juli 2022 überraschend gekündigt.

Vergangenen März wurde dann seine Ernennung bei Lombard Odier publik, wo er die Leitung des Schweizer Markts angetreten ist.

Furcht vor dem «Fehr-Effekt»

Wie finews.ch damals berichtete, sorgte dies für einige Nervosität bei der CS Schweiz, da die Bank befürchten musste, dass angesichts der unsicheren Lage im Haus zahlreiche Kundenberater Fehr zu Lombard Odier folgen könnten. Diese Befürchtung hat sich insofern bewahrheitet, als das Genfer Institut zu einer beliebten Adresse für wechselwillige CS-Banker geworden ist. So erlaubte es der Übertritt eines ganzen Teams in Zug, in der Zentralschweizer Stadt gleich eine neue Filiale zu eröffnen.

Lombard Odier hat aber im Gegensatz zu Konkurrenten wie die Zürcher Privatbank EFG nie öffentlich um CS-Banker geworben. Zum Stellenantritt von Fehr äussert sich das Geldhaus nun nicht weiter.

Deutschschweiz mit Potenzial

Es ist davon auszugehen, dass Fehr seine «100 Tage» beim neuen Arbeitgeber vorab nutzen wird, Mitarbeitende sowie deren Kundinnen und Kunden kennenzulernen. Erst dann ist mit strategischen Initiativen des Bankers zu rechnen, der bei der CS im Ruf eines «volksnahen» Managers stand, der sich im Zweifelsfall auch vor seine Leute stellt.

Naheliegend ist jedoch, dass Fehr das Geschäft in der Deutschschweiz forcieren wird, wo Lombard Odier ausserhalb von Zürich noch nicht stark vertreten ist.

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