Julius Bär setzt Krypto-Zeichen mit strategischer Personalie
Julius Bär hat sich den ausgewiesenen Krypto-Spezialisten Michael Martin ins Haus geholt, wie aus einer aktuellen Meldung auf LinkedIn hervorgeht. Der Neuzugang wird im Schweizer Heimmarkt unter Patrick Prinz als Kundenberater mit Fokus auf digitale Vermögenswerte tätig sein, wie finews.ch erfahren hat.
Martin zählt zu den Pionieren der Krypto-Szene. Schon in deren Anfangszeiten, nämlich 2014, wechselte er zur britischen Kimura Capital, wo er sich über ein Jahrzehnt mit digitalen Assets befasste. Zuletzt war er bei der Amina Bank – vormals Seba – ungefähr ein Jahr lang für das Geschäft mit institutionellen Krypto-Kunden verantwortlich.
Ambitionen auf institutionelle Krypto-Kunden
Die Bank bestätigt gegenüber finews.ch, «dass Michael Martin als Kundenberater zu Julius Bär in Zürich gestossen ist, dabei aber nicht im Bereich der Entwicklung unserer Offerings tätig ist». Vielmehr werde er «in erster Linie Wealth Management Kundinnen und Kunden mit Bedürfnissen im Bereich Digital Assets beraten».
Wie finews.ch weiter aus der Krypto-Szene erfahren hat, hegt Julius Bär auch die Ambition, sein Offering für institutionelle Kunden im Bereich der digitalen Assets auszubauen.
Besonders bemerkenswert wirkt die Anstellung vor dem Hintergrund, dass der neue CEO Stefan Bollinger der Bank im Februar einen mehrjährigen Sparkurs verordnet hat (finews.ch berichtete), von dem auch Relationship Manager betroffen sind. Die gezielte Verpflichtung eines Krypto-Profis in diesem Umfeld lässt auf eine strategische Komponente schliessen.
Ball flach gehalten
Julius Bär könnte mit dem Neuzugang zumindest indirekt in den Wirkungskreis von Häusern wie Sygnum und Amina Bank vorwagen. Diese verfolgen ein institutionelles Geschäftsmodell mit digitalem Fokus. Interessanterweise hat Julius Bär eine Minderheitsbeteiligung an der Amina Bank. Ihre institutionelle Entsprechung findet diese Verbindung in der Zugehörigkeit von Bär-Finanzchefin Evangelia Kostakis im Verwaltungsrat der Amina Bank. Operativ arbeitet Julius Bär mit der Amina Bank als Sub-Custodian für die Speicherung digitaler Vermögenswerte zusammen.
Auf Anfrage von finews.ch hält die Bank den Ball flach: «Unsere Beteiligung an der AMINA Bank (vormals SEBA Bank) sowie unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit in Bezug auf Sub-Custody-Dienstleistungen sind unverändert.» Die Frage, ob eine Weiterführung dieser Beteiligung geplant ist, beantwortet die Bank nicht direkt.