Im mehrjährigen Sparprogramm von Julius Bär hängen Einsparungen und Einnahmen voneinander ab. Nach dem Gewinneinbruch im Jahr 2023 schreitet die Privatbank nun gar zu Entlassungen.

Julius Bär streicht bis Ende 2024 rund 250 Stellen, dabei soll es auch zu Entlassungen kommen. Dies bestätigte die Privatbank der Agentur «AWP». Betroffen von dem Jobbau ist vorab der Rückwärtige Dienst, wo es infolge der Zusammenlegung von Sparten zu Überschneidungen kommt.

Für das Zürcher Traditionshaus waren Ende 2023 weltweit 7’435 Mitarbeitenden tätig, wie das Institut im Rahmen des Jahresresultats vom (heutigen) Donnerstag vermeldete.

10 Millionen Franken mehr einsparen

Laut dem Bericht erhöht das Institut nun das Sparziel seiner Dreijahres-Strategie auf 130 von ursprünglich 120 Millionen Franken. Ebenfalls rechnet die Gruppe mit Restrukturierungskosten von zusätzlichen 20 Millionen Franken im Jahr 2024.

Gemäss dem Dreijahresplan bis ins Jahr 2025 hat sich Julius Bär verpflichtet, jedes Jahr 40 Millionen Franken einzusparen. In den Einsparungen ist das Personal von Anfang an mit eingeschlossen gewesen. Vergangen Mai erklärte Bär-Präsident Romeo Lacher im Gespräch mit finews.ch, dass die Bank auf der Kostenseite mehr Luft erhalte, wenn sie dank Wachstum mehr Erträge einspiele.

Bliebt das Wachstum aber unter Erwartung und drücken Rückstellungen auf den Verdienst, dann spielt der Mechanismus in die Gegenrichtung: der Spardruck nimmt zu.

An der Kundenfront wird nicht gespart

Die Voraussetzungen dafür sind nun gegeben. Vorab wegen des Abschreibers auf Krediten an Signa-Firmen von mehr als 600 Millionen Franken hat sich der Reingewinn des Institut im Jahr 2023 auf 454 Millionen Franken halbiert. Ebenfalls schliesst die Bank in diesem Zusammenhang ihre Abteilung für die Vergabe von struktrurierten Krediten.

An der Kundenfront wollen die «Bären» hingegen nicht sparen. So kündigte die Führung am Donnerstag an, bis zu 65 Kundenberater anzustellen. Dies nach 95 Neueinstellungen im vergangenen Jahr.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.5%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.03%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.99%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.62%
pixel