Unicredit lässt bei Commerzbank nicht locker
Nach der Umwandlung von Derivaten in Aktien wird Unicredit zum grössten Aktionär der Commerzbank. Man habe, nachdem man alle notwendigen Genehmigungen von den zuständigen Regulierungsbehörden erhalten habe, in einem ersten Schritt rund 10 Prozent der «synthetischen Position» umgewandelt. Damit würden sich die Aktien und Stimmrechte nun im Besitz der Unicredit befinden, wie es in einer Mitteilung vom Dienstagabend heisst.
EZB erteilte grünes Licht
Nun verfüge man um etwa 20 Prozent der effektiven Stimmrechte. Damit ist die italienische Bank grösster Aktionär. Auch die übrigen Derivate sollen zu gegebener Zeit ebenfalls gewandelt werden. Damit steige der Anteil dann auf rund 29 Prozent.
Die UniCredit hatte für den Schritt Genehmigungen der Europäischen Zentralbank, der deutschen Kartellbehörden und der US-Notenbank erhalten.
Die Bank unter Chief Executive Officer Andrea Orcel, hatte im September 2024 den Teilausstieg des deutschen Staates bei der Commerzbank genutzt und sich ein Aktienpaket von 4,5 Prozent gesichert. Anschliessend wurde der Anteil durch weiter Zukäufe am Markt auf 9,5 Prozent erhöht und rund 18,5 Prozent über Finanzinstrumente kontrolliert.
Eine mögliche Übernahme stösst auf den Widerstand der alten und der neuen Bundesegierung. Orcel hat gesagt, dass er möglicherweise bis 2027 warten wird, bevor er sich für ein umfassendes Übernahmeangebot entscheidet.
Kein Einfluss auf Strategie
Die Commerzbank betonte in einer Stellungnahme gegenüber «Bloomberg», dass die Änderung der UniCredit-Beteiligung keinen Einfluss auf die Pläne der Bank haben wird. «Die Anpassung der UniCredit-Position hat keinen Einfluss auf unsere strategische Ausrichtung oder unsere Ambitionen.»
Der Wert der Commerzbank-Aktien sind in diesem Jahr um rund 90 Prozent gestiegen.