ABN Amro kauft am Heimatmarkt zu
Die niederländische Bank ABN Amro übernimmt den heimischen Wettbewerber NIBC von der Beteiligungsgesellschaft Blackstone. Damit soll die Position in den Niederlanden gestärkt und die Rentabilität erhöht werden, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
«Die Übernahme von NIBC ist eine einmalige Gelegenheit, unsere Position auf dem niederländischen Privatkundenmarkt weiter zu stärken und trägt zu profitablem Wachstum bei», sagt ABN-Amro-CEO Marguerite Bérard (Bild unten). «Diese Transaktion erfüllt unsere Akquisitionskriterien und steht in vollem Einklang mit unserer neuen Strategie.»

(Bild: ABN Amro)
Die Bank will ihre Strategie Ende November 2025 an einem Capital Markets Day vorgestellen. Man werde sich auf profitables Wachstum konzentrieren, die «richtige Dimensionierung der Kostenbasis» und die Optimierung der Kapitalallokation, heisst es weiter.
Höhere Rentabilität – tiefere CET1-Quote
Der Kaufpreis für NICB soll dem 0,85-fachen des Buchwerts auf Basis des Eigenkapitals zum Abschlussdatum entsprechen. Der geschätzte Transaktionspreis belaufe sich auf rund 960 Millionen Euro und unterliege noch Anpassungen.
Die Übernahme dürfte die Rentabilität von ABN Amro weiter steigern und bis 2029 zu einer Kapitalrendite von rund 18 Prozent führen. Es wird ein erhebliches Synergiepotenzial mit geringem Ausführungsrisiko erwartet. Die Gesamtwirkung der Übernahme auf die CET1-Quote dürfte sich auf rund 70 Basispunkte belaufen.
Auf den Heimmarkt spezialisiertes Finanzinstitut
Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Hälfte des kommenden Jahres erwartet.
NIBC wurde 1945 gegründet. Das Institut konzentriert sich in erster Linie auf den niederländischen Markt und ist spezialisiert auf Hypothekarkredite, Sparprodukte, gewerbliche Immobilien und die Finanzierung digitaler Infrastruktur. Blackstone hatte die Bank 2020 für rund 1 Milliarde Euro übernommen.
Seitdem hatte NIBC ihr Geschäft durch den Verkauf von Geschäftsbereichen wie Schifffahrt, Ausrüstungsleasing oder Automobilfinanzierung geschärft.
Zahlen für das dritte Quartal besser als erwartet
Zudem hat ABN Amro die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und dabei die Markterwartungen übertroffen. Der Nettogewinn sank zwar im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 617 Millionen Euro. Analysten hatten jedoch im Schnitt nur mit 589 Millionen Euro gerechnet.
Die Kosten fielen im Quartal höher aus als erwartet, was zum Teil an der Integration der Anfang des Jahres übernommenen deutschen Bank Hauck Aufhäuser Lampe zuzuschreiben ist. Für das Gesamtjahr 2025 peilt das Institut nun Kosten von 5,4 bis 5,5 Milliarden Euro an.
















