Können Sie ein Beispiel geben?

Als wir den Wechsel von Notenstein La Roche zur Raiffeisen vollzogen, bemerkten wir, dass die Muttergesellschaft völlig andere Anforderungen hat als ihre Tochterbank. Der Wechsel vermeintlich einfache Wechsel entpuppte sich als vollkommen neuer Onboarding-Prozess. Wir haben die Prozesse deutlich verbessert und sind uns gleichzeitig bewusst, dass wir dieses Thema niemals unterschätzen dürfen.

Wo werden sie ihre Investitionen in Asien konzentrieren?

Eine grosse Priorität liegt auf Japan, wo wir eine Präsenz aufbauen wollen. Derzeit arbeitet ein Team von fünf Leonteq-Angestellten von Hongkong aus für den japanischen Markt.

«Wir mussten einen Zwischenhalt einlegen»

Eine zusätzliche Person ist nur für die Compliance betreffend Japan tätig. Wir haben die Firma Leonteq Securities (Japan) gegründet und Büroräumlichkeiten in Tokio gefunden. Nun arbeiten wir daran, eine Lizenz zu erhalten.

Wie lassen sich die nicht unerheblichen Investitionen für Asien mit den Sparanstrengungen in der Schweiz und London vereinen?

Die Resultate des Sparprogramms haben bereits im vergangenen Jahr positive Resultate gezeigt. Jetzt wollen wir in Asien wieder in den Investitionsmodus zurückkehren. Es bestehen keine Pläne für weitere Kostensenkungen in Hongkong und in Singapur. Asien ist mit 33 Prozent Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr die am schnellsten wachsende Region.

Sie haben einen ganz anderen Hintergrund als ihr Vorgänger Jan Schoch und kommen aus der Wirtschaftsprüfung und Buchhaltung. War dieser Hintergrund notwendig, um mehr finanzielle Disziplin ins Unternehmen zu bringen?

Als ich im Jahr 2016 als Finanzchef zu Leonteq stiess, trat ich in eine neun Jahre alte Firma ein, die sehr schnell gewachsen war. Nicht alle Prozesse und Kontrollmechanismen haben diese «Pace» mitgemacht. Es galt, mehr Struktur ins Unternehmen einzubringen, um kontrollierter wachsen zu können.

Also mussten Sie vom Gas weg?

Natürlich wollen wir weiterhin wachsen. Doch wollen wir dies gezielter verfolgen, in ausgewählten Regionen mit dem richtigen Personal. Wir mussten einen Zwischenhalt einlegen und uns Ziele für die nächsten vier bis fünf Jahre setzen, nicht für die kommenden zwölf Monate.


 Marco Amato ist seit dem Abgang von Jan Schoch im vergangenen Oktober interimistischer CEO von Leonteq. Der 37-jährige schweizerisch-italienische Doppelbürger stiess im Herbst 2016 als Finanzchef zum Derivatespezialisten. Seine Karriere startete Amato beim Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY, wo er im Financial Services Team war.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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