Während das Thema Diversität in den meisten Forschungsarbeiten zum Social Washing im Vordergrund steht, erstreckt sich das Problem mittlerweile über ein viel breiteres Themenspektrum, wie eine Studie belegt. Besonders tangiert ist die Finanzbranche.

Greenwashing und Social Washing sind oft miteinander verbunden. Laut einer Studie der Schweizer Datenforschungsfirma RepRisk wird fast jedes dritte kotierte Unternehmen, das mit Greenwashing in Verbindung gebracht wird, auch mit Social Washing assoziiert.

Social Washing findet statt, wenn Unternehmen irreführende Angaben zu ihrer sozialen Verantwortung machen und sich selbst übertrieben positiv darstellen, während sie gleichzeitig ein zugrunde liegendes soziales Problem verschleiern.

Viel breiteres Themenspektrum

Während das Thema Diversität in den meisten aktuellen Forschungsarbeiten zum Social Washing im Vordergrund steht, erstreckt es sich mittlerweile über ein viel breiteres Themenspektrum. Den Erkenntnissen von RepRisk zufolge, ist das häufigste Problem beim Social Washing sowohl in Grossbritannien als auch in den USA die Verletzung von Menschenrechten und die unternehmerische Mitverantwortung, auf die 26 Prozent respektive 25 Prozent der Vorfälle in beiden Ländern entfallen.

In den USA stehen 18 Prozent der Social-Washing-Vorfälle im Zusammenhang mit sozialer Diskriminierung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz, gegenüber 11 Prozent in Grossbritannien. Greenwashing und Social Washing hängen oft zusammen, da 55 Prozent der Greenwashing-Risikovorfälle weltweit eine soziale Komponente haben.

In den USA sind 44 Prozent der kotierten Unternehmen, bei denen Greenwashing vorkommt, auch für Social Washing verantwortlich. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil in Grossbritannien 39 Prozent und weltweit 31 Prozent.

Mangelnde Rechenschaftspflicht

«Die Erwartung, dass sich aus einem nachhaltigen Image ein Wettbewerbsvorteil ergibt, hat Green- und Social Washing Tür und Tor geöffnet», stellt Philipp Aeby, CEO und Mitgründer von RepRisk, fest. «Mangelnde Rechenschaftspflicht in einer sich rasant verändernden Landschaft der Unternehmensnachhaltigkeit hat dazu beigetragen, dass diese Tür lange Zeit offen blieb.»

«Banken, Vermögensverwalter, Investoren und andere Marktteilnehmer brauchen jedoch transparente Daten über negative Auswirkungen, um das tatsächliche Geschäftsgebaren eines Unternehmens und die Risiken von Green- und Social Washing in ihren Portfolios und Lieferketten zu mindern», so Aeby weiter.

Komplexer als Greenwashing

Vor allem im Finanzsektor haben solche Vorfälle besonders stark zugenommen, wie die Studienautoren feststellen. Dabei hat sich die Struktur des Greenwashing verändert und ist komplexer geworden, auch seit der Veröffentlichung des letztjährigen Berichts.

Greenwashing geht inzwischen über die direkte Irreführung der Konsumentenschaft hinaus – es beinhaltet jetzt auch Versprechen, Zertifizierungen und Verpflichtungen, wie es in der Studie heisst. Die mangelnde Rechenschaftspflicht fördert die zunehmende Verschleierung des Greenwashing und ermöglicht es den Unternehmen, von der Festlegung künftiger Ziele zu profitieren, ohne die Probleme direkt anzugehen.

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