SIX kündigt Abbau an – bis zu 150 Stellen in Gefahr
Auf den ersten Blick sieht alles vielversprechend aus, was SIX am Mittwochmorgen verkündete. Im vergangenen Jahr verzeichnete SIX in allen vier Geschäftseinheiten ein solides Wachstum: Die Gruppe erzielte im Jahr 2024 einen Betriebsertrag von 1,6 Milliarden Franken, was einem wechselkursbereinigten Wachstum von 4,6 Prozent bzw. 4 Prozent zu berichteten Kursen entspricht.
Auf die 10,5-Prozent-Beteiligung der Gruppe am europäischen Zahlungsverkehrsanbieter Worldline wurde im vierten Quartal eine Wertanpassung vorgenommen. Der Wert wurde aufgrund der Aktienkursentwicklung um 167,7 Millionen Franken gesenkt.
Der EBITDA belief sich auf 443,7 Millionen Franken, ein Plus von 3,6 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 38,7 Millionen Franken übrig. Im Vorjahr hatte das Unternehmen nach Abschreibern auf die Worldline-Beteiligung sowie die spanische Börse BME noch einen Verlust von 1,01 Milliarden hinnehmen müssen. Der um die Wertberichtigungen bereinigte Konzerngewinn stieg um 12 Prozent auf 204,4 Millionen Franken, gegenüber 181,9 Millionen Franken im Jahr 2023.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine ordentliche Dividende von 5.30 Franken pro Aktie vor, das sind 10 Rappen mehr als im Vorjahr.
Drei-Jahres-Plan zur Ertragssteigerung
Gleichzeitig kündigte SIX ein sogenanntes «Scale Up 2027»-Programm an. Damit soll die Ertragskraft der gesamten Gruppe gesteigert werden.
«Bis Ende 2027 strebt SIX ein Ertragswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Verbesserung der EBITDA-Marge von 28 Prozent im Jahr 2024 auf über 40 Prozent an», heisst es in der Medienmitteilung.
Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Beschleunigung der Wachstumsstrategie der Gruppe sowie durch eine bessere Nutzung ihres Geschäftsmixes.
SIX will dazu in den nächsten drei Jahren die Kosten um mehr als 120 Millionen Franken senken. «Dies kann bis Ende 2025 über die Gruppe hinweg einen Abbau von ungefähr 150 Stellen beinhalten, der teilweise durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen realisiert würde», schreibt der Infrastruktur-Betreiber des Finanzplatzes Schweiz.
SDX wird in Securities Services integriert
Zudem plant das Unternehmen, die SIX Digital Exchange (SDX) in die Geschäftseinheit Securities Services zu integrieren. SDX habe erfolgreich die digitale Finanzmarktinfrastruktur für den Schweizer Finanzplatz aufgebaut. Hier sind mehr als 1,5 Milliarden Franken an digitalen Vermögenswerten emittiert, und die Digitalbörse habe sich als weltweite Leaderin im Bereich digitaler festverzinslicher Wertschriften etabliert.
Mit der Integration sollen vorhandene Synergien genutzt und das Potenzial von SDX als Teil ihres umfassenderen Ökosystems voll ausgeschöpft werden. Die Gruppe werde die Technologie von SDX künftig in grösserem Umfang einsetzen und Innovationen innerhalb von SIX sowie in den wichtigen Partnerschaften mit der Schweizerischen Nationalbank und dem Helvetia-Pilotprojekt weiter vorantreiben.