SNB senkt Leitzins auf Null
Mit der heutigen Zinssenkung der Schweizerischen Notenbank (SNB) ist die Rückkehr zu Negativzinsen erst einmal aufgeschoben, aber mit Sicherheit nicht ausgeschlossen.
Der Leitzins wird um 25 Basispunkte auf 0 Prozent gesenkt. Der Inflationsdruck ist gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen, schreiben die Währungshüter in ihrer Mitteilung. «Mit der heutigen Lockerung der Geldpolitik wirkt die Nationalbank dem tieferen Inflationsdruck entgegen. Die Nationalbank wird die Lage weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt.»
Auch der Kurs, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein, wird erneut bekräftigt.
Die Inflation ist seit der letzten Lagebeurteilung weiter zurückgegangen. Sie sank auf -0,1 Prozent im Mai von 0,3 Prozent im Februar.
Inflationserwartung leicht tiefer
Die Inflationsprognose der SNB liegt nun auf kurze Sicht tiefer und mittelfristig kaum verändert. Über den gesamten Prognosezeitraum befindet sie sich im Bereich der Preisstabilität. Sie liegt im Jahresdurchschnitt bei 0,2 Prozent für 2025, 0,5 Prozent für 2026 und 0,7 Prozent für 2027.
(Grafik: SNB)
Die Unsicherheit in Bezug auf das Szenario für die Weltwirtschaft sei weiterhin hoch, heisst es weiter. Die Entwicklungen im Ausland würden weiterhin das Hauptrisiko für die Wirtschaftsaussichten in der Schweiz darstellen.
Das Bruttoinlandprodukt der Schweiz sei im ersten Quartal 2025 stark gewachsen. «Diese Entwicklung war allerdings wesentlich dadurch geprägt, dass Exporte in die USA vorzeitig erfolgten, wie in anderen Ländern auch. Bereinigt um diese Effekte zeigt sich eine moderatere Wachstumsdynamik», lautet die Einschätzung.
Das Wachstum dürfte sich wieder zurückbilden und im weiteren Jahresverlauf eher verhalten ausfallen. Für das Gesamtjahr 2025 sowie das nächste Jahr erwartet die SNB ein BIP-Wachstum von jeweils 1 bis 1,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit dürfte auch künftig leicht zunehmen, heisst es weiter.