Bund wertet den Financial Innovation Desk auf
Wer bei einer Bank, einer Fondsgesellschaft oder einer Versicherung tätig ist, wird beim Stichwort «Bund» nicht unbedingt zuallererst an einen Partner denken, der die Innovation im Finanzsektor fördert und unterstützt und damit zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes beiträgt.
Und doch gibt es seit 2023 mit dem Swiss Financial Innovation Desk (FIND) genau eine solche Stelle auf Bundesebene. Am Dienstag hat nun das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mitgeteilt, dass das FIND nach zweijähriger Pilotphase per 1. September «in angepasster Form» in das von Daniela Stoffel geführte Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) überführt wird. Bereits bisher war das FIND dem SIF administrativ zugeordnet.
Neuer Fachbereich «Innovation Desk» im SIF
Neu wird im SIF ein Fachbereich «Innovation Desk» geschaffen. Etablierte Dienstleistungen und Anlässe wie die FIND-Map oder der Fintech-Hackathon SwissHacks sollen weitergeführt und Elemente der FIND-Website in den Internet-Auftritt des SIF integriert werden. Unverändert zentral bleibe der «Einbezug und die Vernetzung der verschiedenen Akteure». Sie werde in geeigneter Form mit Vertretern von Behörden sowie Personen aus der Wissenschaft und dem Privatsektor unter Leitung des SIF fortgeführt.
2022 hatte der Bundesrat im Bericht zu Digital Finance vorgeschlagen, eine eigene Innovationsplattform zu schaffen. Ziel war es, die Rahmenbedingungen, den Austausch zwischen dem Privatsektor und den betroffenen Behörden sowie die Voraussetzungen für Finanzinnovation in der Schweiz zu fördern.
«Hohe Relevanz und Nachfrage»
In seinem Communiqué hält das EFD fest, die Erfahrung der ersten zwei Jahre von FIND habe «die hohe Relevanz und Nachfrage dieser Rolle im Interesse einer erfolgreichen Finanzinnovation in der Schweiz» bestätigt. Es bekräftigt zudem den Willen der Landesregierung, wonach die Schweiz auch im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen zu den weltweit führenden Standorten gehören soll.
Das eine Bundesstelle Innovationen im Finanzbereich unterstützen soll, mag auf den ersten Blick stutzig machen, gilt doch die Verwaltung in Bern samt Finma diesbezüglich nicht gerade als Tempomacher. Aber möglicherweise unterstützt das FIND den Finanzsektor am wirkungsvollsten damit, dass es verwaltungsintern dafür sorgt, dass andere Behörden dem Erfindungsreichtum und der Kreativität der Branche nicht noch mehr Steine in den Weg legen.