Wagniskapital ist in der Schweizer Fintech-Szene chronisch knapp. Nun schafft der St. Galler Versicherer Abhilfe. Dazu hat sich Helvetia die Dienste eines bekannten ehemaligen UBS-Bankers gesichert.

Zur Unterstützung der Digitalisierung hat Helvetia Versicherungen Anfang 2017 den Helvetia Venture Fund lanciert. Der Fonds investiert systematisch in Start-ups, die zur digitalen Transformation des bestehenden Kerngeschäfts beitragen und gezielte Geschäftsmodell-Innovationen ermöglichen, wie der St. Galler Versicherer am Mittwoch berichtete.

Über die nächsten Jahre sollen über den Fonds rund 55 Millionen Franken in gut 25 Jungunternehmen investiert werden. Hierzu wird die Helvetia eine Fondsgesellschaft in Luxemburg gründen. Laut dem Unternehmen ist die Intitiative Teil der Zukunfts-Strategie Helvetia 20.20.

Zusammenarbeit mit b-to-v Partners

Damit lanciert ausgerechnet ein Versicherer den wohl bestdotierten Fintech-Wagniskapitalfonds der Schweiz. Andere Initiativen wie der Kickstart Accelerator sind mit deutlich weniger Mittel ausgestattet. Damit schliesst Helvetia eine Lücke für Swiss Fintech: Der Standort mag zwar ein Magnet für Jungfirmen sein, hingegen mangelt es hierzulande chronisch an Investitions-Fonds.

Die Helvetia arbeitet im Bereich Wagniskapital mit der Firma b-to-v Partners in St. Gallen zusammen. So profitiert der Helvetia Venture Fund vom Start-up Dealflow und der Erfahrung von b-to-v. Die Investment-Entscheide werden jedoch von der Helvetia gefällt.

Zurück ins Versicherungsfach

Der Helvetia Venture Fund ist Teil des neuen Ressorts Digital Ventures im Bereich Unternehmensentwicklung. Die Führung des Bereichs übernimmt im Verlaufe des ersten Quartals 2017 Martin Tschopp. Er stösst neu zur Helvetia.

Tschopp war ab 2012 bei der UBS tätig und fungierte seit 2015 als Chief Operating Officer (COO) im Asset Management Schweiz. Bei der Swiss Life arbeitete der 52-Jährige von 2006 bis 2011 und hatte zuletzt die Funktion des CEO in Luxemburg inne. Seine Karriere begann er 1990 als Berater bei Andersen Consulting Schweiz, von wo er 1994 zur Boston Consulting Group wechselte; dort wurde er 2001 zum Partner gewählt.

Moneypark übernommen

Damit richtet Helvetia im Fintech-Bereich mit der ganz grossen Kelle an. Wie auch finews.ch berichtete, hat der Allversicherer im letzten Dezember 70 Prozent der Aktien des Online-Hypothekenvermittlers Moneypark übernommen – für 107 Millionen Franken.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.86%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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