Eine Mehrheit der Schweizer erwartet vom Arbeitgeber gute Sozialleistungen und ist dafür auch bereit, auf einiges zu verzichten, wie eine Umfrage zeigt.

Hätten Sie lieber einen möglichst hohen Lohn oder einen guten Lohn und zusätzlich eine gute Absicherung für den Fall, dass Sie wegen Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig werden? Rund 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bevorzugen die zweite Variante, wie eine Umfrage der Universität Oxford unter Arbeitnehmern im Auftrag der Zurich Versicherung zeigt.

Eine Person, die den monatlichen Medianlohn von 6'189 Franken verdient, erzielt zwischen 25 und 65 Jahren ein Einkommen von rund 3,5 Millionen Franken. Der Wert der eigenen Arbeitskraft ist folglich um ein Vielfaches höher als derjenige von Autos oder Immobilien, welche die allermeisten Menschen in der Schweiz gut versichern.

Höchst unterschiedliche Beiträge

Ob die Menschen in der Schweiz gut abgesichert sind, hängt in den meisten Fällen vom Arbeitgeber ab. Dieser wählt, welche Rente eine Pensionskasse im Falle einer langwierigen Krankheit bezahlt. Wählt eine Firma lediglich das gesetzlich vorgeschriebene Minimum, liegt das Niveau viel tiefer als bei einer Invalidität in Folge eines Unfalls.

Eine kranke Person erhält unter Umständen aus der Pensionskasse und der Invalidenversicherung IV nur noch 50 Prozent des früheren Lohns. Dies bedeutet eine massive Einbusse beim verfügbaren Einkommen. Verunfallte Menschen hingegen erhalten 90 Prozent.

Einfachere Verfahren einsetzen

Überobligatorische Leistungen lohnen sich für Arbeitgeber, wie die Umfrage beweist. Die meisten Angestellten in der Schweiz achten bei der Stellensuche auf die Sozialleistungen. Das Gesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen und Invalidenvorsorge (BVG) gibt den Firmen denn auch viel Spielraum und schafft so attraktive Möglichkeiten, sich von anderen Arbeitgebern zu unterschieden.

Möglich ist es beispielsweise, die komplexe Methode zur Berechnung einer minimalen BVG-Invalidenrente durch ein einfacheres Verfahren zu ersetzen und die Löhne der Angestellten zu einem bestimmten Prozentsatz zu versichern.

Coach für Probleme

Neben der Umfrage zu den Präferenzen der Angestellten, hat die Zurich Versicherung in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford für viele Länder eine Liste von Empfehlungen zusammengestellt, wie sie Arbeitnehmer besser vor Einkommensverlust schützen können. Dem Sozialsystem der Schweiz stellen die Forscher ein gutes Zeugnis aus, wie der Bericht «Closing The Income Protection Gap» zeigt.

Sie sehen aber weiteren Verbesserungsbedarf und raten vor allem, stärker in Richtung Prävention zu gehen: Sinnvoll sei, wenn Firmen in ihren Liegenschaften Fitness-Räume einrichten oder Fitness-Programme unterstützen würden. Ebenfalls ratsam sei, wenn Firmen für Mitarbeiter mit persönlichen Schwierigkeiten die Möglichkeit bietet, von einem Coach begleitet zu werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.97%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel