Martin Tschopp verfügt bei Helvetia über eine gut gefüllte Kasse, um den Versicherer für die Zukunft fit zu machen. Im Interview mit finews.ch-TV sagt er, was er mit den Millionen anfängt.

Mit 55 Millionen Franken hat der Versicherer Helvetia seinen Venture-Fonds gefüllt. Das Ziel: Mit diesem Geld soll in Startups investiert werden, die den Versicherungskonzern für eine unsichere Zukunft wappnen helfen.

Der frühere UBS-Banker Martin Tschopp ist für die Unternehmensentwicklung von Helvetia verantwortlich und verleiht im Interview mit finews.ch-TV dem Zweck dieses Fonds Dringlichkeit.

 

Helvetia sei zwar gut aufgestellt, «aber wir können nicht abwarten und hoffen, dass unsere Margen so hoch bleiben.» Die Konkurrenz sei sehr lebendig, so Tschopp. Er verweist auf den Tech-Riesen Amazon, der bereits Versicherungsprodukte anbietet.

Klassisches Win-Win

Was Tschopp mit den Millionen im Fonds anfängt, erklärt er am Beispiel der im Sommer gekauften Beteiligung am deutschen Startup Alarmplane.de. Dieses biete einen Schutz für Lastwagen und deren Ladungen vor Diebstahl. Dies verschaffe dem Kunden einen Vorteil, «er bezahlt eine tiefere Versicherungsprämie und wir als Versicherer haben tiefere Schäden, also Win-Win.»

Mit der ganz grossen Kelle richtet Helvetia allerdings das Hypothekargeschäft an. Für über 107 Millionen Franken kaufte das Unternehmen im Jahr 2017 den Broker Moneypark. «Wir wollen die Nummer 1 im Hypothekargeschäft werden», kündigt Tschopp an.

Brokergeschäft mit Hypotheken wird wachsen

Angesprochen ist dabei das Neugeschäft, wo Helvetia bereits heute die Nummer 4 der Schweiz ist. Tschopp ist überzeugt, dass das Brokergeschäft in der Schweiz massiv an Bedeutung gewinnen wird, da die Preise für Hypotheken sinken würden. «Wir sehen unser Vorhaben aber nicht als Konkurrenzansage an die Banken, sondern als Dienstleistung-Ankündigung für unsere Kunden», so Tschopp.

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