Bergsturz in Blatten: So viel kostet dies die Versicherungen
Der Bergsturz in Blatten im Wallis wir die Versicherungen einer ersten Einschätzung zufolge rund 320 Millionen Franken kosten. Den betroffenen Menschen wird rasche und unbürokratische Unterstützung zugesichert.
Der Bergsturz von Blatten im Walliser Lötschental vom 28. Mai und die daraus resultierenden Überschwemmungen haben Schäden in Höhe von 320 Millionen Franken verursacht. Davon entfallen rund 260 Millionen Franken auf Schäden an Gebäuden und Hausrat, wie der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt.
In den meisten Fällen würde es dabei um Totalschäden handeln, die entweder direkt durch den Felssturz oder durch die nachfolgenden Überschwemmungen verursacht wurden. Die Schätzung wurde vom Schweizer Elementarschadenpool ermittelt. Erste Auszahlungen seien bereits veranlasst worden, heisst es weiter.
Die Privatversicherer hätten für versicherte Schäden aus Betriebsunterbrüchen und an Motorfahrzeugen weitere 60 Millionen Franken geleistet.
Diese Leistungen aus Zusatzversicherungen unterstehen nicht der gesetzlichen definierten Elementarschadenversicherung und würden daher nicht über den Elementarschadenpool ausgeglichen, hiess es weiter.
Verlängerte Wiederaufbaufrist
Der betroffenen Bevölkerung in Blatten wird von den Privatversicherern rasche und unbürokratische Unterstützung zugesichert. In den meisten Fällen werde auf detaillierte Schadennachweise verzichtet, um den Betroffenen schnell und unkompliziert zu helfen. Bei Totalschäden an Gebäuden, die durch den Felssturz und durch die Überschwemmung verursacht wurden, könne in der Regel eine Akontozahlung von 75 Prozent der Versicherungssumme gemäss Police erwartet werden, abzüglich des vertraglich festgelegten Selbstbehalts.
Die restlichen 25 Prozent der Versicherungssumme wird üblicherweise bei einem Wiederaufbau innerhalb von zwei Jahren ausgezahlt. Diese Frist wird auf fünf Jahre verlängert und die Zahlung soll erfolgen wenn ein Wiederaufbau oder eine Reinvestition in eine Immobilie mit dem gleichen Zweck innerhalb des Kantons Wallis erfolgt. «Dies soll den betroffenen Versicherten Zeit geben, um Behördenentscheide zum Wiederaufbau von Blatten abzuwarten und ihre Situation individuell abzuwägen», sagt Eduard Held, Geschäftsführer des Elementarschadenpools.
Überdurchschnittliche Schadenlast in diesem Jahr
Blatten sei damit vom Schadenausmass vergleichbar mit den Hagelniederschlägen in Locarno im Jahr 2023 heisst es weiter. Dort seien innerhalb kurzer Zeit Schäden von mehr als 300 Millionen Franken verursacht worden. «Schon jetzt steht damit fest, dass das Jahr 2025 als Jahr mit überdurchschnittlicher Schadenlast in die Historie des Elementarschadenpools eingehen wird», schreibt der SVV.